Hauptstadt der oberitalienischen Provinz Trento, an der Mündung der Val Sugana ins Etschtal gelegen. Trient ist ein Verkehrsknotenpunkt an der Route zum Brenner und zum Reschenpass. Das römische Tridentum wurde unter langobardischer Herrschaft Sitz eines Herzogtums und ab Mitte des 10. Jahrhunderts durch Kaiser Otto den Grossen als Teil der Mark Verona mit dem Deutschen Reich verbunden. Ab dem Beginn des 11. Jahrhunderts war Trient ein Bistum und geistliches Reichsfürstentum, zu dem die Grafschaft Bozen gehörte. Mit der Verleihung der Grafschaft Vinschgau 1027 durch Kaiser Konrad II. erfuhr es eine ansehnliche Machterweiterung. Eine Entwicklung zur vollen Landeshoheit vereitelten aber die Grafen von Tirol als Hochstiftsvögte, indem sie im 13. Jahrhundert zahlreiche Rechte und Besitzungen an sich rissen. Im Vinschgau kam es zu Überschneidungen von Rechten zwischen den Bistümern Trient und Chur. 1226 einigten sich der Churer Bischof Rudolf von Güttingen und das Domkapitel von Trient auf die alternierende Ausübung des Patronatsrechts der Kirchen St. Johann in Tirol und St. Martin in Passeier. Umstritten blieb in dieser Zeit die Frage, ob Trient zu Deutschland oder zu Italien gehöre. Während die deutschen Könige und Kaiser das Gebiet der Diözese Trient als deutsch betrachteten, beanspruchte es die römische Kurie für Italien. Am 22. Januar 1282 bestätigte aber der Bischof von Chur, Konrad von Belmont, ausdrücklich, dass das Bistum Trient zu Italien zähle. Aufgrund seiner Grenzlage fand in Trient 1545-1563 das nach der Stadt benannte Konzil von Trient statt. 1803 kam Trient zu Österreich und 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain an Italien.