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FritzThiébaud

13.12.1842 Brot-Plamboz, 11.2.1908 Petit-Lancy (Gemeinde Lancy), reformiert, später Freidenker, von Brot und Genf. Sohn des Frédéric Alexandre, Landwirts, und der Léontine Adélaïde geborene Perrenod. 1) Emma Ducommun, Tochter des Louis Frédéric, Bauern, 2) deren Schwester Anaïse Ducommun, Uhrmacherin. Primarschule und Uhrmacherlehre, ab 1873 Uhrmacher in Genf. Ab 1890 war Fritz Thiébaud sozialistischer Genfer Grossrat und regte den Bau der ersten Arbeiterhäuser in Genf an. Dank einer Listenverbindung mit dem Freisinn wurde Thiébaud 1897 in den Genfer Staatsrat (Industrie- und Handelsdepartement) gewählt. Er war der erste Sozialist in der Schweiz in einer Kantonsregierung. Thiébaud forderte die Schaffung einer Altersversicherung und eines günstigen Agrarkredits; er erarbeitete das Gesetz zur Beilegung kollektiver Arbeitskonflikte. Ab 1898 war er in seiner Partei umstritten. Beim Genfer Generalstreik 1902 unterzeichnete er als Stellvertreter des Vorstehers des Militärdepartements den Befehl zur Truppenmobilisierung und wurde daraufhin 1903 abgewählt. Thiébaud kehrte in seinen Beruf zurück und war 1906-1907 Vizedirektor der Zentralkommission für verlassene und verwahrloste Kinder.

Quellen und Literatur

  • Journal de Genève, 12.2.1908
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Zitiervorschlag

Guy Le Comte: "Thiébaud, Fritz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2014, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/006815/2014-02-19/, konsultiert am 19.01.2025.