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Hohentwiel

Der H. bei Singen (Hegau) zählt zu den ältesten Höhenburgen Südwestdeutschlands. 914 im Zuge der Wiedererrichtung des Herzogtums Schwaben erbaut, wurde er 915 von Kg. Konrad I. erfolglos belagert. Er war Residenz von Hzg. Burchard III. und seiner Gattin Hadwig, die hier um 970 ein dem hl. Georg geweihtes Kloster errichteten (um 1007 nach Stein am Rhein verlegt). Ks. Otto III. zog den H. 994 ans Reich und nutzte ihn 994 und 1000 als Aufenthaltsort. Im 11. Jh. büsste der H. seine Bedeutung ein, war aber bis 1086 und nach 1122 zeitweilig in der Gewalt der Zähringer. Im späteren MA residierten hier die Herren von Singen-Twiel (12.-13. Jh.), von Klingen (bis 1300) und von Klingenberg (bis 1521). Hzg. Ulrich von Württemberg, der 1519 aus seinem Herzogtum vertrieben worden war und es mit Hilfe eidg. Unterstützung zurückgewinnen wollte, baute den H. ab 1521 zu einer der stärksten württemberg. Landesfestungen aus. Sie trotzte im Dreissigjährigen Krieg fünf kaiserl. Belagerungen, diente im 18. Jh. als württemberg. Gefängnis und wurde 1800 nach friedl. Einnahme durch die Franzosen zerstört. Bis 1968 bildete H. eine württemberg. Exklave in Baden (ab 1935 zu Tuttlingen gehörig), seit 1969 gehört es zu Singen.

Quellen und Literatur

  • H., hg. von H. Berner, 21957
  • Der Landkreis Konstanz 4, 1984
  • C. Bumiller, H., 21997
  • H. Maurer, «H.», in Die dt. Königspfalzen 3, 1997, 220-234
  • LexMA 5, 82 f.
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Casimir Bumiller: "Hohentwiel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007070/2011-08-24/, konsultiert am 05.12.2024.