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JosephDes Arts

"Der Tag der Kartoffelaffäre". Karikatur von 1817, lavierte Federzeichnung von Wolfgang-Adam Töpffer (Cabinet d'arts graphiques des Musées d'art et d'histoire Genève, Legs Etienne Duval, no inv. 1914-0056).
"Der Tag der Kartoffelaffäre". Karikatur von 1817, lavierte Federzeichnung von Wolfgang-Adam Töpffer (Cabinet d'arts graphiques des Musées d'art et d'histoire Genève, Legs Etienne Duval, no inv. 1914-0056). […]

7.6.1743 Genf, 18.2.1827 Genf, ref., von Genf. Sohn des Jean, Uhrenhändlers, und der Jeanne Elisabeth Achard. Elizabeth de Chapeaurouge, Tochter des Ami, Syndics. D. studierte Rechtswissenschaften an der Akad. Genf, 1764 doktorierte er in Leiden. 1770-92 war er Mitglied des Rats der Zweihundert, 1774-76 Staatsanwalt, 1777-78 gehörte er dem Kl. Rat an. Er stand zunächst den bürgerl. Représentants nahe, schloss sich dann aber den Négatifs an, der Partei der Aristokraten. 1778 wurde er aus dem Kl. Rat ausgeschlossen. Während der Wirren von 1782 sass er drei Monate im Gefängnis. Nach seiner erneuten Aufnahme in den Kl. Rat war er einer der wichtigsten Verfasser des "Edit de Pacification" (Nov. 1782), dessen Ziel es war, die Gesetze sowie die sittl. und religiösen Werte der alten Republik wiederherzustellen. 1789 war er Polizeileutnant, 1790 trat er aus dem Kl. Rat aus. 1792 flüchtete D. zunächst in die Waadt, 1794 verurteilte ihn das Revolutionstribunal zum Tode, worauf er in Polen und schliesslich in Deutschland (1798 Erlangen, später Braunschweig) Exil fand. Er war Hauslehrer der Gf. Potocki in Hamburg und in Galizien. Nach seiner Rückkehr nach Genf 1806 wurde er Präs. der Société économique, die nach dem Anschluss Genfs an Frankreich die Güter der Bürgerschaft verwaltete. Ab 1813 bereitete er gemeinsam mit dem ehemaligen Syndic Ami Lullin und Auguste Saladin de Budé die Wiedereinführung der Republik vor. Mit siebzig Jahren zum ersten Mal Syndic (Okt. 1814-Okt. 1815), war D. 1814 Mitglied der Gesandtschaft, die in Basel von den alliierten Monarchen empfangen wurde, 1815-18 Leiter der Genfer Delegation an die Tagsatzung in Bern. Er gehörte zum äussersten, konservativen Flügel der provisor. Regierung und widersetzte sich der territorialen Erweiterung des zukünftigen Kt. Genf, da er keine kath. Bevölkerungsmehrheit im neuen Kanton haben wollte. D. gilt als Hauptautor der Genfer Verfassung von 1814. 1818 verliess er die Regierung mit dem Titel Ehrenstaatsrat. Im selben Jahr gründete er eine Familienstiftung.

Quellen und Literatur

  • Les principes de la Révolution française sont incompatibles avec l'ordre social, 1816, (geschrieben 1793-95)
  • AEG, Nachlass D.
  • F. Ruchon, Histoire politique de la République de Genève 1, 1941, 13-114
  • P. Waeber, «Joseph D. et Pictet de Rochemont», in SZG 14, 1964, 361-386
  • Livre du Recteur 3, 87
  • P. Waeber, P. Guichonnet, Genève et les Communes réunies, 1991
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 7.6.1743 ✝︎ 18.2.1827

Zitiervorschlag

Martine Piguet: "Des Arts, Joseph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.01.2006, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007203/2006-01-17/, konsultiert am 18.04.2024.