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Bäch

Langgestrecktes Strassendorf am oberen Zürichsee, politische Gemeinde Freienbach SZ, mit dem zur politischen Gemeinde Wollerau SZ gehörenden Hinterbäch oder Hafenviertel westlich des Krebs- oder Scheidbachs. 972 Bachiu. 1992 1836 Einwohner.

Bis 1798 war Bäch Teil des Hofs Wollerau (Grundherrschaft beim Kloster Einsiedeln, Schirmvogtei ab 1440 bei Schwyz). Kirchlich gehört Bäch seit jeher zu Freienbach und Wollerau (1945 Bruderklausenkapelle). Es war bereits im Spätmittelalter berühmt wegen seiner Steinbrüche. Der Sandstein wurde auf Schiffen unter anderem nach Zürich exportiert. Eine Sust erleichterte den Warenverkehr. Vom 17. Jahrhundert an wurde der schwyzerische Salzhandel von der hier erstellten Faktorei aus betrieben. Vom 18. bis ins 20. Jahrhundert war Bäch Standort zum Teil kurzlebiger, oft aber bedeutender Industrien: unter anderem der kantonalen Münzstätte (1730-1731), einer Papiermühle (ab 1769), deren Gebäude von 1822 bis in die 1960er Jahre als Textilfabrik (u.a. Baumwollspinnerei) genutzt wurde, einer Brauerei (ab 1855) und einer Grossmetzgerei (1921-1972). 1899 Postbüro, 1900 Station an der 1875 eröffneten linksufrigen Zürichseebahn. Heute ist Bäch ein Wohndorf mit wenig Industrie, aber bekannten Speiserestaurants (Fischspezialitäten).

Quellen und Literatur

  • Höfnerland, Höfnerlüüt, 1981
Von der Redaktion ergänzt
  • Buschow Oechslin, Anja: Der Bezirk Höfe, 2010, S. 110-123 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe 4).

Zitiervorschlag

Paul Wyrsch: "Bäch", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007433/2001-12-03/, konsultiert am 07.11.2024.