Den Namen La B. trugen drei Schlösser bzw. Herrschaften im heutigen Kt. Genf:
B.-Beauregard (auch B.-Champion oder B.-sur-Versoix), in der Gem. Collex-Bossy am rechten Ufer des Genfersees gelegen und ab 1299 belegt, gehörte den Herren von Gex. Es diente der Verteidigung des nördl. Teils ihres Gebiets. 1589 wurde es von den Genfern eingenommen und 1590 zerstört, so dass nur noch Ruinen am Ort Vieille-B. erhalten sind.
B.-Cholay (oder B.-Compey, nach 1536 Rouelbeau), am linken Seeufer in der Gem. Meinier liegend, datiert von 1318. Die Burg wurde von Humbert de Cholay erbaut, einem Lehnsmann der Herren von Faucigny. Kurz darauf wurde sie von Gf. Eduard von Savoyen zerstört, von Humbert jedoch aus Stein wieder aufgebaut. 1355 wurde B.-Cholay an das Haus Savoyen abgetreten, 1536 von den Bernern eingenommen, die es dem früheren Besitzer, dem Baron de Lullin zurückgaben. Es geriet im 18. Jh. in Verfall und diente ab 1798 als Steinbruch. Das Bauwerk war charakteristisch für Schlösser in der Ebene: Es bildete ein Festungsviereck von 40 x 50 m mit runden Ecktürmen und einem eckigen Turm an der Ostseite.
Die Burg B.-Meillé (-Meslier, -Meiller, -Millier) wurde 1318-20 beim Zusammenfluss von Arve und Rhone oberhalb des linken Arveufers erbaut (heute Bois de la B.), zum Ärger von Eduard von Savoyen, der sie - vergebens - angriff. Die gleichnamige Herrschaft, mit welcher 1317 die Fam. de Ternier belehnt wurde, erstreckte sich über die Pfarrei Lancy. Ein Teil des Gebiets am Arveufer, Les Vernets, wurde 1445 durch die Kirche und die Bürgergemeinde von Genf erworben, um die Korrektion des Arvelaufs weiterführen zu können. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Lehen von Henri-Joseph Millet, dem Marquis de Challes, 1756 an Genf verkauft und dem Gebiet von Plainpalais angegliedert. Die Ruinen der einstigen Burg waren noch im 18. Jh. sichtbar.