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Tournay

Schloss in der Gemeinde Pregny-Chambésy GE.

Die Burg aus dem 15. Jahrhundert gehörte den Herren von Gex und kam 1583 in den Besitz der Familie de Brosses. Von Genfer Truppen 1590 gebrandschatzt und geplündert, wurde die Burg nach 1601 wieder hergerichtet. 1758 pachtete Voltaire Tournay mit dem zugehörigen Grafentitel auf Lebenszeit. Er liess zahlreiche Arbeiten ausführen und baute ein Theater ein, was zu Auseinandersetzungen mit den Genfer Behörden führte. Nach dem Tod Voltaires fiel Tournay wieder an die de Brosses. Während der Genfer Wirren von 1782 war es Sitz des Komitees der Négatifs. In der Französischen Revolution als Emigrantenbesitz beschlagnahmt, wurde das Gut 1794 zerstückelt und verkauft. Das Schloss und die Ländereien gingen an die Familie Panissod, die den Besitz 1915 Alfred Baur, Kaufmann und Sammler asiatischer Kunst, veräusserte. Dieser liess das Schloss restaurieren und gab ihm sein heutiges Aussehen. Tournay, das seit 1958 unter Denkmalschutz steht, war bis 2009 Eigentum der Stiftung Baur und ging dann in Privatbesitz über.

Quellen und Literatur

  • G. Fatio, Pregny-Chambésy, commune genevoise, 1978 (42000)
  • Voltaire chez lui, hg. von E. Deuber-Pauli, J.-D. Candaux, 1994, 29-46

Zitiervorschlag

François Burgy: "Tournay", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.05.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007754/2012-05-30/, konsultiert am 13.11.2024.