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Irgenhausen

Das römische Kastell von Irgenhausen liegt rund 1,5 km südöstlich der Kirche von Pfäffikon ZH auf einem Hügel, rund 400 m vom Ostufer des Pfäffikersees entfernt an der römischen Verbindungsstrasse, die von Kempraten bei Rapperswil zum Vicus in Oberwinterthur führte. Alarmiert durch die Nachricht, dass die antiken Mauern auf dem Kastellhügel zum Bau einer Fabrik zum Teil bereits abgebrochen worden waren, kaufte die Antiquarische Gesellschaft in Zürich 1898 das Gelände und führte 1898-1908 archäologische Untersuchungen durch. Gleichzeitig wurden die Mauern restauriert. Beim Kastell handelt es sich um eine weitgehend quadratische Anlage mit Seitenlängen von ca. 60 m, vier Ecktürmen (8 x 8 m) und drei Mitteltürmen an Nord-, West- und Südfront (6 x 6 m). Der Hauptzugang erfolgte, vermutlich durch einen Torturm, in der Mitte der Ostfront. Ausgrabungen legten unter dem südlichen Eckturm das Hypokaustum (Unterbodenheizung) eines älteren römischen Gutshofes aus dem 1. bis 3. Jahrhundert frei. Auf seinen Ruinen wurde – nach den unruhigen Zeiten in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts und wohl zur Zeit Diokletians (284-305) – das Kastell als rückwärtige Basis zum Schutz der Rheingrenze und der Verbindungsstrasse errichtet.

Quellen und Literatur

  • E. Meyer, Das röm. Kastell Irgenhausen, 1969
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Zitiervorschlag

Andreas Zürcher: "Irgenhausen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.07.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007815/2006-07-06/, konsultiert am 11.04.2024.