Hoch- und spätmittelalterliche Adelsherrschaft mit Zentrum im zürcherischer Furt-, Wehn- und Bachsertal, die im 15. Jahrhundert einerseits in der Landvogtei Regensberg, andererseits in der Obervogtei Regensdorf aufging. Die beiden Gebietskörperschaften bestanden bis 1798. 1815 wurde Regensberg Oberamt und 1831 Bezirk im Kanton Zürich, 1871 umbenannt in Bezirk Dielsdorf.
Die Stammburg des Regensberger Herrschaftsgebiets am Katzensee (Gemeinde Regensdorf) geht auf die zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts zurück. Dieses beruhte auf Allod- und Lehenbesitz und umfasste Hoch- und Niedergerichtsbarkeiten, (Kast-)Vogteien sowie Patronats- und Zehntrechte. Es erstreckte sich zwischen Rhein und Limmat und konzentrierte sich im Furt-, Wehn-, Bachser- und oberen Surbtal. Umfangreicher Besitz lag auch jenseits des Rheins, und vereinzelte Rechte griffen über die Limmat hinweg. Ministerialen der Regensberg sassen unter anderem auf der Burg Mandach (Gemeinde Regensberg), in Buchs, Steinmaur, Sünikon, Weiningen sowie in Lienheim und Jestetten am Hochrhein. Gegen 1250 gründeten die Freiherren die Stadt Regensberg und bauten dort die Burg Neu-Regensberg. Zur gleichen Zeit entstanden an den Flussübergängen von Rhein und Limmat die Städtchen Kaiserstuhl und Glanzenberg, das bald wieder abging. Die Brüder Lütold VII. und Ulrich I. von Regensberg teilten 1255 die Herrschaft in Alt- und Neu-Regensberg auf. Ein Zwist mit den Grafen von Habsburg und ihrem Verbündeten Zürich, die sogenannte Regensberger Fehde 1267-1268, sowie wirtschaftliche Schwierigkeiten führten ab 1280 zu umfangreichen Verkäufen und zur Begrenzung der Herrschaft auf das Gebiet der beiden späteren Vogteien.
Die Familienlinie Neu-Regensberg, die 1331 ausstarb, hatte zu Beginn des 14. Jahrhunderts ihre Herrschaft an das Haus Habsburg-Österreich verkauft, das daraus das Amt Regensberg bildete. Nach Verpfändungen an Ministeriale der Habsburger gelangte dieses 1409 durch Pfandschaft an Zürich und wurde zur Landvogtei Regensberg. Diese umfasste die Gemeinde Bachs, Boppelsen, Buchs, Dielsdorf, Otelfingen, Schleinikon, Schöfflisdorf, Ober- und Niedersteinmaur sowie Oberweningen, ferner die Hochgerichtsbarkeit über die konstanzische Gerichtsherrschaft Niederweningen und die 1705 angekaufte weltliche Gerichtsherrschaft Sünikon. 1538 erfolgte die Aufzeichnung des Herrschaftsrechts. Die Alt-Regensberger verschwanden 1302 und ihre Herrschaft fiel auf ungeklärtem Weg an die Herren von Baldegg zu Elgg und vor 1354 zusammen mit der Herrschaft Elgg an Hermann IV. von Landenberg-Greifensee. Nachfolger der Landenberger wurden 1451/1452 durch Heirat der Zürcher Patrizier Johannes Schwend der Lange (1488) und 1458 durch Kauf Rudolf Mötteli vom Rappenstein. Dieser musste die Herrschaft 1468 an Zürich veräussern, das sie fortan als Obervogtei Regensdorf verwaltete. Ihr Herrschaftsrecht war bereits 1426 unter den Landenbergern festgehalten worden. Sie bestand aus den Gemeinde Ober- und Unteraffoltern, Regensdorf mit Watt, Dällikon und Dänikon. In Watt-Oberdorf lag die Niedergerichtsbarkeit beim Kloster Wettingen.
1798 wurden die beiden Vogteien ohne Rücksicht auf die gewachsenen Strukturen auf die Distrikte Regensdorf und Bülach verteilt. Erweitert um das bisher zur Grafschaft, dann zum Kanton Baden gehörende Hüttikon, wurde das Gebiet der beiden ehemaligen Vogteien 1803 der Abteilung Regensberg im Bezirk Bülach zugewiesen. 1815 wurden die Abteilung Regensberg, ein Grossteil der 1798 aufgelösten Vogtei Neuamt sowie die ehemalige Obervogtei Rümlang zum Oberamt Regensberg zusammengeschlossen, das 1831 in den Bezirk Regensberg überführt wurde. Dessen Umbenennung in Bezirk Dielsdorf erfolgte 1871, als die Gemeinde Dielsdorf die Gemeinde Regensberg als Bezirkshauptort ersetzte. 1934 schied Affoltern bei Zürich mit der Eingemeindung in die Stadt Zürich aus dem Bezirk aus.