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Mannenberg

Burg, Adelssitz, Reichslehen und Herrschaft in der Gem. Zweisimmen BE. 1304 castrum de Mannenberg. Die Burg ob der Simme war Sitz eines einheimischen, im 13. Jh. ausgestorbenen Freiherrengeschlechts. Die Burg M., Reichslehen M. und Eigengut M. (als Herrschaft M.-Reichenstein bezeichnet) gehörten im 13. Jh. den Walliser Frh. von Raron. Burg und Reichslehen gingen zusammen mit der benachbarten Herrschaft Laubegg nach 1300 in den Besitz der Frh. von Strättligen über, die alles 1336 den Gf. von Greyerz verkauften. Um das Eigengut M.-Reichenstein erwuchsen nach dem Aussterben der von Raron Erbzwiste; 1456 gelangte es an die Frh. von Bubenberg und von ihnen 1494 an die Stadt Bern. Die Gf. von Greyerz ihrerseits stiessen 1356 Burgen und Herrschaften M. und Laubegg an die Freiburger Fam. von Düdingen ab, die bereits Schloss Blankenburg besass; das Geschlecht aber konnte den Herrschaftskomplex, besonders nach Aufständen der Landleute (1376), nicht halten und verkaufte ihn 1378 an die Stadt Freiburg. In den krieger. Auseinandersetzungen zwischen Freiburg und Bern im Sempacherkrieg eroberte Bern die Herrschaften M. und Laubegg und errichtete 1386 seine Kastlanei Obersimmental.

Die Dynastenburg M. (Oberer M., Mauerreste) der Gf. von Greyerz wurde gleichzeitig wie deren in der Gem. Boltigen gelegene Burg Laubegg um 1350 von Bern zerstört; die Grafen erbauten M. (Unterer M.) etwas unterhalb neu. Nachdem Bern 1386 seinem Kastlan Schloss Blankenburg als Sitz zugewiesen hatte, setzte der Verfall der Burg ein (Reste von Rundturm und Ringmauer).

Quellen und Literatur

  • Burgen und Schlösser der Schweiz, Berner Oberland 1, 1938, 54-58
  • Simmentaler Heimatbuch, 1938
  • Kulturgüter-Karte Kt. Bern, 1991 (Kommentar)

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Mannenberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 31.05.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008448/2007-05-31/, konsultiert am 02.11.2024.