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Meienberg

Weiler in der polit. Gem. Sins (AG), die bis 1941 M. hiess, ehem. Kleinstadt und ehem. Amt. 1247 Meigenberch (1247 castrum, 1266 oppidum). M. wurde vor 1247 von den Gf. von Habsburg gegründet und mit Turm und Ringmauer versehen. Um 1300 besassen die Herren von Baldegg und Hünenberg das Burglehen. M. verfügte weder über Stadtbann noch Friedkreis, aber über das Marktrecht und weitgehende Weiderechte in der Umgebung. 1273 wird M. erstmals als Amt erwähnt, das die Dörfer Dierikon, Root, Mettenwil, Abtwil, Aettenschwil, Auw, Rüstenschwil, Fenkrieden, Beinwil, Wiggwil, Alikon, Sins und Dietwil umfasste. 1306 war M. Vogtei mit Hoch- und teilweise Niedergericht sowie Steuerrecht in Stadt und Amt. 1359 verpfändete Hzg. Rudolf die Vogtei an Ulrich Gessler. Im Sempacherkrieg wurde das Städtchen am 29.1.1386 von den Eidgenossen zerstört. Nunmehr eine kleine Bauernsiedlung, kam M. 1415 zu Luzern und fungierte ab 1425 unter den sechs, ab 1533 unter den sieben Orten als Verwaltungs- und Gerichtszentrum der gemeineidg. Freien Ämter. M. gehörte vermutlich stets zur Pfarrei Sins, die Kapelle St. Eligius wurde 1555 erbaut. 2005 wurde die im Boden erhaltene Gründungsanlage der Stadt ausgegraben.

Quellen und Literatur

  • J.J. Siegrist, «Spätma. Herrschaft im südl. Freiamt», in Argovia 84, 1972, 118-198
  • J.J. Siegrist, «Die Entstehung der gemeineidg. Vogtei Freie Ämter», in Unsere Heimat 51, 1979, 5-30
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Meienberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.04.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008525/2008-04-30/, konsultiert am 28.03.2024.