Am 13.2.1798 beschlossen in Payerne die Abgeordneten von Payerne, Avenches und 15 Freiburger Vogteien (früheres Waadtland und Greyerz) die Schaffung eines der 22 Kantone der Helvetischen Republik, wie im Verfassungsentwurf von Peter Ochs vorgesehen. Da die Stadt Freiburg ablehnte, spaltete sich die Versammlung in Payerne von ihr ab und nannte ihren Kanton S. Payerne wurde provisor. Hauptort. Doch der Name, der von General Guillaume Brune für einen der fünf Kantone seines Plans einer Rhodanischen Republik vom März 1798 aufgenommen wurde, erinnerte zu sehr an die franz. Departementsaufteilungen und verschwand nach vier Monaten wieder. Am 29.3.1798 erhob das franz. Direktorium die Stadt Freiburg zum Hauptort des neuen Verwaltungsgebiets, womit es das Fortbestehen eines Kantons sicherte, der seit Jahrhunderten mit Frankreich verbunden war. Die Bez. Payerne und Avenches gingen am 25.5.1802 an die Waadt zurück.
Quellen und Literatur
- J. Niquille, «La dissidence fribourgeoise de 1798 et le canton de Sarine-et-Broye», in ZSG, 1942, 529-572
- C. Chuard, Payerne et la Révolution vaudoise de 1798, 1987, 113-126