107 v.Chr. versetzten die Tiguriner unter der Führung von Divico bei Agen (F) am Ufer der Garonne (im Gebiet der Volker) den römischen Legionen eine schwere Niederlage. Sie töteten den Konsul Lucius Cassius, massakrierten einen Grossteil der Truppen, nahmen Geiseln und beugten den Rest der Armee unter das Joch. Die Schlacht gehört in den Zusammenhang der sogenannten Wanderungen der Kimbern und Teutonen: Zusammen mit den Teutonen durchstreiften die Tiguriner, die sich 111 v.Chr. den Kimbern angeschlossen hatten, Gallien. In der Hoffnung auf reiche Beute zogen die Tiguriner 107 v.Chr. gegen Toulouse. Im Jahr 58 v.Chr. war die Niederlage noch so stark im Gedächtnis, dass Caesar nach dem Sieg über die Tiguriner bei der Saône (vor der Vernichtung der Helvetier in der Schlacht bei Bibracte) mit Stolz und Erleichterung erzählte, dass derjenige Teil der Nation, der den Römern eine schamvolle Niederlage beigefügt hatte, als Erster bestraft worden sei ("De bello Gallico" 1, 12). Im 19. Jahrhundert wurde diese berühmte Episode zu Unrecht am Ufer des Genfersees angesiedelt. Sie hat zahlreiche patriotische Gedichte und Bilder inspiriert, wie "Les Romains passant sous le joug" (1858) von Charles Gleyre.
Quellen und Literatur
- A. Furger-Gunti, Die Helvetier, 1984 (41991)
- W. Hauptman, «Gleyre, Troyon et les Romains en 1858», in ArS 14, 1991, 29-36
- F. Paschoud, «Les Romains sont-ils passés sous le joug à Montreux? A propos d'un célèbre tableau de Charles Gleyre», in Museum Helveticum 52, 1995, 49-62
Weblinks