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Wigger

Fluss in den Kanton Luzern und Aargau, der bei Aarburg in die Aare mündet. 1302 Wigerren, um 1310 Wigertal. Der Fluss wird durch drei nördlich von Napf und Enzi entspringende Bäche gespeist, die Wigger oder Enziwigger, die Buchwigger (nach dem Hof und Gerichtsplatz Buchen bei Willisau) und die Lutheren. Das untere Wiggertal war schon in der Römerzeit eine regionale Verkehrsachse, im Mittelalter ein Streckenabschnitt der Route Basel-Luzern-Gotthard. Bei Oftringen kreuzten sich die Gotthardstrasse und die von Westen nach Osten verlaufende Aaretalstrasse. Die teilweise breit mäandrierende Wigger wurde wiederholt zur landwirtschaftlichen, gewerblichen und industriellen Nutzung kanalisiert und umgeleitet sowie gegen die Hochwasser verbaut (Kanton Luzern 1811-1817 und 1852-1854; Kanton Aargau 1821). Entlang des Flusses entwickelte sich ab dem Hochmittelalter eine bis ins 20. Jahrhundert praktizierte Wässerungswirtschaft. Mit grenzübergreifenden Verträgen wurden die Fischerei (1422, um 1450 zwischen Luzern und Zofingen) und die Wässerung (1562, 1610, 1753) geregelt. Im unteren Wiggertal kam es früh zur Modernisierung der Landwirtschaft und der Industrie. Die Wigger und ihre Zuflüsse führen Gold.

Quellen und Literatur

  • A. Bickel, Willisau, 2 Bde., 1982
  • M. Lemmenmeier, Luzerns Landwirtschaft im Umbruch, 1983
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Wigger", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008757/2013-10-29/, konsultiert am 20.09.2024.