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Schlacht beiGrandson

Der erste Angriff Karls des Kühnen auf das Schloss im Februar 1476. Abbildung aus der Eidgenössischen Chronik von Werner Schodeler, 1572 kopiert von Christoph Silberysen (Aargauer Kantonsbibliothek, Aarau, MsWettF 16: 2, Fol. 158v; e-codices).
Der erste Angriff Karls des Kühnen auf das Schloss im Februar 1476. Abbildung aus der Eidgenössischen Chronik von Werner Schodeler, 1572 kopiert von Christoph Silberysen (Aargauer Kantonsbibliothek, Aarau, MsWettF 16: 2, Fol. 158v; e-codices). […]

Die Schlacht bei G. zählt zu den drei grossen Schlachten der Burgunderkriege. Nachdem die Verhandlungen in Neuenburg über die Rückgabe der Waadt ans verbündete Savoyen gescheitert waren, zog Karl der Kühne im Jan. 1476 aus Lothringen ab, überschritt mit dem Grossteil seines Heeres (ca. 12'000 Mann) den Jougne-Pass, nahm zuerst Yverdon, dann die Stadt G. (21.2.) und das Schloss (am 28.2.) ein. Die Berner Garnison liess er erhängen oder im See ertränken. Sein Lager richtete er nördlich von G. ein, nahe beim Fluss Arnon, und liess es von zwei Vorhuten schützen. Die eine hielt das Schloss Vaumarcus besetzt und blockierte die Hauptachse nach Neuenburg, die andere lag nördlich an der bergseits gelegenen Strasse. Der Widerstand der anderen eidg. Orte gegen den Berner Herbstfeldzug 1475 in die Waadt erklärt, weshalb die eidg. Verstärkung zu spät eintraf, um Stadt und Schloss G. zu entsetzen. Das Heer der Eidgenossen mit seinen 18'000 Mann aus Kontingenten der acht Orte und zahlreichen Verbündeten richtete sich am 1. März in Bevaix ein und griff das Schloss Vaumarcus an. Am 2. März verlegte Karl rund 20'000 Mann von G. in die Nähe von Concise in ein ungünstiges Gelände. Die Eidgenossen drangen auf zwei Wegen vor und hielten am Waldrand inne, um auf die gegner. Hauptmacht zu warten. Es kam zu einer Begegnungsschlacht. Die burgund. Reiterei vermochte die eidg. Vorhut nicht zu zersprengen und Karl ordnete den Rückzug seiner Truppe an, um sie auf einen besseren Kampfplatz zu führen. Das heikle Manöver erfolgte, als das Hauptheer der Eidgenossen eintraf: Unter den Burgundern kam Panik auf und sie flohen. Die Verluste waren auf beiden Seiten gering. Die Eidgenossen, die nicht genügend berittene Truppen hatten, um die Verfolgung der Feinde aufzunehmen, plünderten das Lager des Hzg. von Burgund und machten reiche Beute. Karl der Kühne, der auf Rache sann, musste einige Monate später erneut eine Niederlage hinnehmen (Schlacht bei Murten).

Quellen und Literatur

  • G., 1476, hg. von D. Reichel, 1976
  • J.-M. Cauchies, Louis XI et Charles le Hardi, 1996
  • B. Geiger, Les guerres de Bourgognes, 1996
Weblinks

Zitiervorschlag

Dimitry Queloz: "Grandson, Schlacht bei", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008883/2007-07-17/, konsultiert am 29.03.2024.