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Rastatter Kongress

Nachdem Österreich am 17.10.1797 in Campoformio mit Frankreich Frieden geschlossen hatte, fanden vom 9.12.1797 bis 23.4.1799 in Rastatt die Friedensverhandlungen zwischen Frankreich und dem Reich statt. Im Vordergrund stand die Entschädigung der im Frieden von Campoformio auf dem linken Rheinufer enteigneten weltl. Fürsten. Der franz. Hauptunterhändler Napoleon Bonaparte reiste auf dem Weg von Italien nach Rastatt im November durch die Schweiz, verliess den Kongress jedoch sofort wieder. Aufgeschreckt durch die franz. Besetzung der schweiz. Herrschaften des Fürstbistums Basel (Moutier, Erguel, Biel) am 15.12.1797, schickte die eidg. Tagsatzung in Aarau am 29.12.1797 den Berner Karl Ludwig Salomon Tscharner und den Zürcher Hans Jakob Pestalozzi nach Rastatt, um von Frankreich die Räumung des Fürstbistums Basel zu erlangen. Der Basler Fürstbf. Franz Xaver von Neveu hatte eine dreiköpfige Delegation unter Domherr Johann Heinrich Hermann von Ligerz mit dem gleichen Ziel entsandt. Frankreich weigerte sich, über das Fürstbistum Basel zu verhandeln. Österreich hielt vor den eidg. Gesandten geheim, dass es in Campoformio Frankreich freie Hand zur Besetzung der Schweiz gewährt hatte. Am 5.2.1798 rief die Tagsatzung die Delegation zurück. Erfolglos blieb in Rastatt auch der Versuch des Bündner Gesandten Georg Anton Vieli, das im Okt. 1797 an die Cisalpin. Republik verlorene Veltlin zurückzugewinnen. Der R. wurde nach Ausbruch des 2. Koalitionskriegs 1799 abgebrochen.

Quellen und Literatur

  • EA 8, 276-278, 294-296, 718-720
  • M. Jorio, Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792-1815), 1982, 129-134
Weblinks

Zitiervorschlag

Marco Jorio: "Rastatter Kongress", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008921/2010-08-09/, konsultiert am 08.10.2024.