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MaxHaufler

Bildausschnitt aus dem Film Der Prozess, den Orson Welles 1962 drehte (Sammlung Cinémathèque suisse, alle Rechte vorbehalten).
Bildausschnitt aus dem Film Der Prozess, den Orson Welles 1962 drehte (Sammlung Cinémathèque suisse, alle Rechte vorbehalten). […]

4.6.1910 Basel, 25.6.1965 Zürich, von Basel. Sohn des Fritz, Glasmalers, und der Anna geb. Artaria, Italienerin. 1) Lotte Kohn, aus Hamburg, 2) Walburga Gmür, Schauspielerin, Tochter des Rudolf, Malers und Opernsängers. Nach der Scheidung der Eltern lebte H. im Tessin bei seiner Mutter, die mit Hermann Hesse und seinem Zirkel verkehrte. Erst als Jugendlicher besuchte er die Schule. H. war ein melanchol. Kind und machte mit zwölf Jahren einen Selbstmordversuch. 1927 begann er zu malen und stellte im folgenden Jahr zum ersten Mal im Kunsthaus von Zürich aus. 1934 wurde er Mitglied der Basler expressionist. Bewegung und dann der Gruppe 33 (zu der auch sein Onkel, der Architekt Paul Artaria, gehörte). Während seines Aufenthalts in Paris entschied sich H. definitiv für den Film. Er bewunderte Jean Renoir, Jean Vigo, René Clair, Raimu und v.a. Sergej Michajlowitsch Eisenstein. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz trat er dem antifaschist. Cabaret Resslirytti bei. 1936 erhielt er seine erste Rolle als Schauspieler im Film "S'Vreneli am Thunersee". Er träumte von qualitativ hochstehenden Filmen und nahm an der Gründung von Clarté-Film AG teil (1941 liquidiert). Die Vereinigung hatte zum Ziel, das künstler. Niveau des Schweizer Films zu heben. H.s erster Film, "L'or dans la montagne" (oder "Farinet" 1938) wurde zwar von der Kritik gelobt, war aber ein kommerzieller Misserfolg. Nach 1942 durchlebte H. eine schwere Zeit. Er machte einige Werbe- und Dokumentarfilme und wurde dann als Schauspieler berühmt, obwohl ihm dieser Beruf zuwider war. Er spielte u.a. in "Der Prozess" von Orson Welles (1962). H. war depressiv und beging nach seiner Rückkehr von Hollywood Selbstmord, obwohl man ihm einen neuen Vertrag angeboten hatte. Richard Dindos Film "Max H. - Der Stumme" (1982-83) zeichnet sein Leben nach.

Quellen und Literatur

  • Emil - Me mues halt rede mitenand [Film], 1941
  • Menschen, die vorüberziehen [...] [Film], 1941
  • Der Geist von Allenwil [Film], 1950
  • H. Dumont, Gesch. des Schweizer Films, 1987
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 4.6.1910 ✝︎ 25.6.1965

Zitiervorschlag

Rachel Siggen-Bruttin: "Haufler, Max", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.06.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009179/2011-06-16/, konsultiert am 13.01.2025.