Freiburger Fam., die vom 14. Jh. an dem städt. Patriziat angehörte und ab 1782 das Adelspartikel führte. Die B. stammten ursprünglich von Arconciel und trugen den Namen Borquin, die umgangssprachl. Form von Burco (Verkleinerungsform von Burchard). 1278 machte der Junker Borquin d'Arconciel der Abtei Humilimont eine Schenkung, und vor 1348 wurde Bourquinod d'Arconciel ins Bürgerrecht von Freiburg aufgenommen. Im 16. Jh. wurde der Name zu Burgknecht germanisiert. Die B. waren Kaufleute und Tuchmacher. Vom 15. Jh. an waren sie während mehrerer Generationen als Venner, Landvögte, Heimlicher und ab 1415 als Ratsherren in Staatsgeschäften tätig. 1449 war Richard Mitglied des Geheimen Rats, der vom österr. Hzg. Albrecht VI. von Habsburg abgesetzt und dessen Mitglieder eingekerkert wurden. Nachdem sie den Staatsgeschäften mehrere Jahrzehnte ferngeblieben waren, wurden die B., zum Grossteil Juristen, wieder im öffentl. Leben tätig, namentlich Louis, Ahnherr der noch bestehenden älteren Linie, sein Enkel Jean (->) und dessen Söhne Jean-François (->) und Louis (->). Mehrere B. gehörten zum Welt- und Ordensklerus. Die jüngere Linie, die von Léopold-Pierre-Joseph (1850-1906) abstammte, brachte in vier Generationen Apotheker hervor. 1670-1755 besass die Fam. das Bad und Gut von Bonn (Gem. Düdingen), ausserdem die Landgüter der Müntschera und Gassera (Gem. Plaffeien) sowie von Posieux, das Herrenhaus und das Landgut von Ependes (FR). Ende des 20. Jh. besass sie ein Landgut in Bösingen, das Herrenhaus und das Landgut von Courtaney (Gem. Avry und Noréaz). Die B. gehören zu den ältesten noch existierenden Freiburger Bürgergeschlechtern.
Quellen und Literatur
- N. Peissard, La famille de B., Ms., 1914-18, (SLB)
- Schweiz. Geschlechterbuch 5, 96-98
- La Liberté, 18.12.1959