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PaoloGhiringhelli

15.10.1778 Bellinzona, 18.3.1861 Einsiedeln, kath., von Bellinzona. Sohn des Carlo und der Felicita Molo. Schulen in Bellinzona und theol. Studien in der Abtei Einsiedeln. 1796 legte G. die benediktin. Gelübde ab, 1802 wurde er zum Priester ordiniert. Als Lehrer am Benediktinerkollegium Bellinzona (1804-25) erneuerte er die Lehrpläne des Instituts und stellte die Lehrmittel für die Schüler zusammen. Er verfasste eine nicht veröffentlichte Denkschrift über die polit. Ereignisse im Tessin 1813-14, worin er sich für Bellinzona als Kantonshauptstadt aussprach, sowie die "Topographisch-statistische Darstellung des Cantons Tessin" (mit einer von ihm vorgezeichneten geogr. Karte im Anhang). Diese auf Deutsch im "Helvetischen Almanach für das Jahr 1812" in Zürich erschienene Schrift ist die erste Beschreibung des neuen Kantons, welche grosse Verbreitung fand. G. arbeitete auch mit dem Dialektforscher Franz Josef Stalder zusammen, dem er die Übersetzung des Gleichnisses vom verlorenen Sohn in die Tessiner Dialekte lieferte; sie ist enthalten in der Sammlung "Die Landessprachen der Schweiz" (1819). Nach Einsiedeln zurückgerufen (1825-27), verbrachte er drei Jahrzehnte als Hausökonom in der Statthalterei Freudenfels (1827-58).

Quellen und Literatur

  • Il Ticino all'inizio dell'ottocento nella "Descrizione topografica e statistica" di Paolo G., übers., eingeleitet und kommentiert von A. Galli, 1943
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Zitiervorschlag

Carlo Agliati: "Ghiringhelli, Paolo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2004, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010123/2004-10-27/, konsultiert am 09.10.2024.