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Fridolin

Die Datierung des Glaubensboten Fridolin ins 6./7. Jahrhundert ist umstritten. Die Legende von Fridolin wird in der Vita von Balther von Säckingen (10. Jh.) erwähnt, die in ihren Hauptzügen nicht unglaubwürdig ist. Gemäss Balther lebte Fridolin an der Wende vom 5. zum 6. Jahrhundert, war Geistlicher und stammte aus Irland. Nach der Auswanderung hielt er sich in Poitiers am Grab von Hilarius auf. Als Wanderprediger verbreitete er den Hilariuskult am Rhein, in Burgund und Rätien. Fridolin gründete das Kloster Säckingen auf der Rheininsel. Dort und im Glarnerland, das dem Kloster Säckingen gehörte, war der Fridolinskult ausgeprägt. Die romanische Vorgängerkirche in Glarus ist Fridolin und Hilarius geweiht. Fridolin wird als Heiliger in Pilgertracht dargestellt. Er findet sich auf Siegel, Wappen und auf der Fahne von Glarus. Oft wird er mit einem Skelett abgebildet (Siegel von 1277), da er gemäss Legende Tote vor das Gericht holte. Der Fridolinskult erlebte nach der Schlacht von Näfels (1388), als die Glarner unter dem Fridolinsbanner erfolgreich kämpften, einen Aufschwung. Der Glarner Brauch des Fridlisfeuers wird zu Fridolins Ehren an seinem Festtag (6. März) gepflegt.

Quellen und Literatur

  • H.R. Sennhauser, «Die ältesten Kirchen des Kt. Glarus», in JbGL 65, 1974, 46-70
  • K. Kunze, «Fridolins Weg in die Legendensammlungen bis zur Reformation», in Frühe Kultur in Säckingen, hg. von W. Berschin, 1991, 77-104
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Zitiervorschlag

Berthe Widmer: "Fridolin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.09.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010214/2003-09-02/, konsultiert am 08.09.2024.