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Schnabelburg

Ausschnitt aus der Memorialtafel der Herren von Eschenbach aus dem Kloster Kappel am Albis. Tempera auf Holz, 1434, Schriftleiste und Rahmen nachreformatorisch (Schweizerisches Nationalmuseum).
Ausschnitt aus der Memorialtafel der Herren von Eschenbach aus dem Kloster Kappel am Albis. Tempera auf Holz, 1434, Schriftleiste und Rahmen nachreformatorisch (Schweizerisches Nationalmuseum). […]

Reste der Schnabelburg liegen auf der schnabelartigen Erhebung nördlich der Schnabellücke, einem wichtigen Passübergang zwischen Zürich und der Innerschweiz in der Gemeinde Hausen am Albis ZH. Steile Hänge schützten die Schnabelburg auf drei Seiten. Die nach Norden und Westen abfallenden Kreten waren mit Gräben gesichert. Hugo Schneider legte 1955 Teile der Ringmauer, massive Vormauern im nordwestlichen Teil und Baureste im Süden der Anlage frei. Ein nördliches Mauergeviert von nur 1 m Mauerstärke diente wohl als Turmfundament. Die Art der Wasserversorgung ist bisher unbekannt. Ab 1185 nannte sich ein Zweig der Freiherren von Eschenbach nach der Burg. Im Blutrachefeldzug von 1308-1309 gegen die Mörder von König Albrecht I. wurde die Schnabelburg belagert und eingenommen, jedoch entweder nicht zerstört oder später teilweise wieder aufgebaut. Funde reichen bis ins späte 14. Jahrhundert hinein.

Quellen und Literatur

  • H. Schneider, «Die Schnabelburg», in Bl. der Vereinigung Pro Sihltal 7, 1957, 2-16
  • H. Stucki et al., Vom Sennhof auf Schnabelberg zu den Schnabelhöfen, 1999
  • W. Meyer, «Die Burgen in der Blutrachefehde von 1308/09 gegen die Mörder Kg. Albrechts I.», in Château Gaillard 19, 2000, 191-204
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Heinrich Boxler: "Schnabelburg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010827/2012-11-21/, konsultiert am 17.04.2024.