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Zihlbrücke

In vorgeschichtliche Zeit zurückreichender Flussübergang über die Zihl in der Gemeinde Gals BE. 1225-1229 pons Thele, französisch Pont-de-Thielle. Älteste Brückenreste stammen aus der Latènezeit, aus römischer Zeit sind es Reste von zwei Brücken. Vom Mittelalter an bestand am selben Ort eine Brücke am Weg vom Mittelland zum Jura bzw. zwischen Bern und Neuenburg. Das am linken Ufer der Zihl zwischen 1270 und 1300 zum Schutz der Brücke erbaute Wasserschloss (1311 chastel du pont de Tele) war Sitz einer neuenburgischen Kastlanei bis 1807 und diente danach bis 1848 als Gefängnis; ab 1861 Privatbesitz. Das 1320-1325 neu errichtete Schloss Thielle mit spätgotischen und barocken Anbauten kam mit dem Bau des Zihlkanals 1883 ans rechte Ufer zu liegen und wurde im Grenzabkommen mit Neuenburg 1895 dem Kanton Bern bzw. der bernischen Gemeinde Gals zugeteilt (Thielle-Wavre). 1776-1778 wurde die Holzbrücke durch einen Steinbau mit neuenburgischen und bernischen Zollhäusern an den Auffahrten ersetzt (1896 abgetragen). Den Zihlkanal querte ab 1884 eine Eisenfachwerk-, seit 1969 eine Spannbetonbrücke.

Quellen und Literatur

  • A. Moser et al., Gals: Beitr. zur Gemeindegesch., 1985
  • U. Schneeberger, Bauinventar der Gem. Gals, 2000
  • P. Koch, Gals, Zihlbrücke, 2011

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Zihlbrücke", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.03.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011137/2017-03-16/, konsultiert am 17.04.2024.