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RichardWagner

Porträt von Richard Wagner. Lithografie von Johann Caspar Scheuchzer, herausgegeben von Orell Füssli in Zürich, um 1842 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Porträt von Richard Wagner. Lithografie von Johann Caspar Scheuchzer, herausgegeben von Orell Füssli in Zürich, um 1842 (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv). […]

22.5.1813 Leipzig, 13.2.1883 Venedig, lutherisch, aus Sachsen. Sohn des Carl Friedrich Wilhelm, Polizeiaktuars, und der Johanna Rosine geborene Paetz. 1) 1836 Minna Planer, Schauspielerin, 2) 1870 Cosima Liszt, geschiedene von Bülow, Tochter des Franz Liszt. Ersten Musikunterricht erhielt Richard Wagner ab 1822 an der Kreuzschule in Dresden. Während seines Wirkens als Chordirektor in Würzburg und Musikdirektor in Magdeburg entstanden erste Opern. 1839 floh er hochverschuldet von Riga nach London und Paris, wo er 1839-1842 die Opern "Rienzi" und "Der fliegende Holländer" komponierte. In seiner Zeit als Hofkapellmeister in Dresden 1843-1849 schuf Wagner die Opern "Tannhäuser" und "Lohengrin". Nach dem Dresdner Maiaufstand 1849 flüchtete er mit Liszts Hilfe nach Zürich. Mit Aufführungen der Sinfonien Ludwig van Beethovens und eigener Werke im Rahmen der Konzerte der Allgemeinen Musik-Gesellschaft sowie von Opern im Aktientheater belebte Wagner Zürichs Musikleben. Aus diesen Erfahrungen entstand 1851 die kleine Schrift "Ein Theater in Zürich". Im Gartenhaus der Villa Wesendonck, in der Wagner zeitweise als Gast des Seidenkaufmanns Otto Wesendonck lebte, entwarf er substanzielle Teile des Opernzyklusses "Ring des Nibelungen" sowie unter anderem die Schriften "Die Kunst und die Revolution", "Das Kunstwerk der Zukunft" und "Oper und Drama", aber auch das antisemitische Pamphlet "Das Judentum in der Musik". 1858-1861 lebte Wagner abwechselnd in Venedig, Paris und Luzern. Seine Liebe zu Mathilde Wesendonck verarbeitete er in "Tristan und Isolde", dessen Uraufführung, dirigiert von Hans von Bülow, 1865 in München stattfand. 1866-1872 weilte er mit von Bülows Gattin Cosima in Tribschen, wo ihn Friedrich Nietzsche mehrmals besuchte. Dort vollendete Wagner auch die "Meistersinger von Nürnberg". Auf der Treppe des Tribschener Landhauses, das seit 1933 das Richard-Wagner-Museum beherbergt, wurde 1870 das für Cosima geschriebene "Siegfried-Idyll" uraufgeführt. 1872-1883 lebte Wagner in Bayreuth, wo er den "Ring des Nibelungen" vollendete, der 1876 im neu erbauten Festspielhaus seine Uraufführung erlebte.

Quellen und Literatur

  • M. Gregor-Dellin, Richard Wagner, 1980
  • E.M. Hanke, Wagner in Zürich, 2007
  • D. Buschinger, Richard Wagner, 2012
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 22.5.1813 ✝︎ 13.2.1883

Zitiervorschlag

Christoph Ballmer: "Wagner, Richard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.12.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011644/2014-12-27/, konsultiert am 16.04.2024.