Der 1120 gegründete Templerorden, dessen Name auf seinen ersten Sitz beim Tempel von Jerusalem zurückgeht, ist der älteste der während der Kreuzzüge entstandenen Ritterorden. Er besass schnell zahlreiche Niederlassungen im Abendland, deren Einkünfte für die militärischen Unternehmungen und zur Unterstützung der Pilger dienten. In der heutigen Schweiz existierten nur zwei Komtureien: die ab 1223 bezeugte Komturei von La Chaux (Cossonay) und die 1277 erstmals erwähnte von Genf (Quartier de Rive). Ihnen waren andere Ordenshäuser unterstellt, die sogenannten écarts vor allem in Cologny, Bénex (Gemeinde Prangins) und Entremont (Gemeinde Yvonand). Alle diese Niederlassungen gehörten zur Ballei (oder Präzeptorei) Burgund, einer Subprovinz der Provinz Frankreich. Nach der Aufhebung des Ordens 1312 gelangten dessen Güter an den Orden vom Hospital des heiligen Johannes zu Jerusalem (Johanniter). In der Folge wurde aus La Chaux eine Johanniterkomturei und der Besitz der Genfer Komturei ging an die Johanniter in Compesières über.
Quellen und Literatur
- HS IV/7, 531-550
- Prier et combattre: dictionnaire européen des ordres militaires au Moyen Age, 2009, 889 f., 896-902
Weblinks