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AlbertEhrenstein

23.12.1886 Ottakring (heute Wien), 8.4.1950 New York, isr., Österreicher. Sohn des Alexander, Brauerei-Kassierers, und der Charlotte geb. Nauer. Bruder des Schriftstellers Carl E. Ledig. Gymnasium und Stud. in Wien, 1910 Dr. phil. I. Als junger Dichter von Arthur Schnitzler und Karl Kraus gefördert, wurde E. mit der zwischen Irrsinn und Todessehnsucht oszillierenden Erzählung "Tubutsch" (1911) berühmt. 1917-18 war E. erstmals in der Schweiz (Zürich, Davos), 1928 in Viganello, ab 1932 als Emigrant in Brissago. Nach 1933 war er auf die für Ausländer verbotene Mitarbeit bei Schweizer Zeitungen angewiesen. Aufgrund fehlender Arbeitserlaubnis erhielt er 1936 eine Polizeistrafe; die 1938 verfügte Ausweisung aus dem Tessin wurde auf Fürsprache von Herrmann Hesse rückgängig gemacht. 1939-41 lebte E. mittellos in Zürich und reiste darauf mit einem Notvisum in die USA aus, wo er an der Exilzeitschrift "Aufbau" mitarbeitete. 1948 musste er die Übersiedlung nach Zürich aus finanziellen Gründen abbrechen und nach New York zurückkehren, wo er vereinsamt in einem Armenhospital starb.

Quellen und Literatur

  • Werke, hg. von H. Mittelmann, 4 Bde., 1989-1997, (Gesamtausg.)
  • Jewish National and University Library, Jerusalem, Nachlass
  • G. Beck, Die erzählende Prosa Albert E.s, 1969
  • J. Drews, Die Lyrik Albert E.s, 1969
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 23.12.1886 ✝︎ 8.4.1950

Zitiervorschlag

Charles Linsmayer: "Ehrenstein, Albert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.08.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011770/2004-08-26/, konsultiert am 21.01.2025.