Kapuzinerinnenkloster in der politischen Gemeinde Altstätten SG. Bis 1814 Diözese Konstanz, 1814-1823 und 1836-1846 apostolische Administraturen, 1823-1833 Diözese Chur-St. Gallen, seit 1847 Diözese St. Gallen. Patrozinium: Maria, Helferin der Christen.
Die Ursprünge des Frauenklosters liegen in einer Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnten Beginensammlung an der Friedhofmauer der Altstätter Pfarrkirche St. Niklaus. Nachdem die Sammlung 1518 ins Nonnental, den heutigen Standort, verlegt worden war, wurde sie 1522 in ein franziskanisches Terziarinnenkloster umgewandelt. Mit der Durchführung der Pfanneregger Reform nach 1600 erhielten die Schwestern ihr Ordenskleid, die Klausur und feste Statuten. Die Klosterkirche wurde 1616 geweiht. Der Einführung der tridentinischen Klausur 1734 folgte 1736 die Ewige Anbetung. Als 1798 die Franzosen in Altstätten einmarschierten, flohen 18 der damals 22 Nonnen für dreieinhalb Wochen nach Rankweil (A). Das 1798-1812 bestehende Verbot, Novizinnen aufzunehmen, liess die Schwesternzahl auf acht sinken. Die Frauen litten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter wirtschaftlicher Not, und wegen der unsicheren Bistumsverhältnisse blieben oft auch die Visitationen aus. Ein Aufschwung war erst wieder nach dem Eintritt von Maria Bernarda Bütler (1867) zu verzeichnen, die 1880 zur Oberin gewählt wurde. Sie sanierte das Kloster nicht nur wirtschaftlich, sondern führte mit Bischof Augustin Egger eine umfassende Reform durch (Einführung des römischen Breviers 1879). Die sich stark mehrenden Klostereintritte erforderten 1888 eine Beschränkung auf 30 Schwestern. Im selben Jahr nahm Maria Bernarda Bütler ihre erfolgreiche Missionstätigkeit in Lateinamerika auf.
Maria Hilf war für die schulische Entwicklung Altstättens eine zentrale Institution: 1838 übernahm das Kloster die Mädchenunterschule und die Arbeitsschule, 1853 die Mädchenoberschule, 1866 die neu eröffnete Mädchenrealschule. 1870-1973 führte Maria Hilf ein internes Mädcheninstitut. 1892 wurde auf dem Klosterareal das neue Mädchenschulhaus Klaus eröffnet, das im Verlauf des 20. Jahrhunderts renoviert und später auch erweitert wurde. 1968 umfasste der Konvent 40 Schwestern, 1993 noch deren 22.