1361, ehemaliges Predigerkloster Strassburg. Johannes Tauler entstammte vermutlich der Strassburger Familie Taweler und trat um 1320 dem Dominikanerorden bei. Er studierte und wirkte möglicherweise längere Zeit in Köln, ein Aufenthalt in Basel ist hingegen nicht sicher bezeugt. Eine der ältesten Handschriften seiner Predigten (1359) befindet sich heute in der Stiftsbibliothek Engelberg (Codex 124). Taulers mystische Lebenslehre kreiste um Selbsterkenntnis, Demut und Gelassenheit als Voraussetzung für die Rückkehr des Menschen in seinen göttlichen Grund. Zur Rezeption seiner Predigten im Spätmittelalter trug die dominikanische Observanzbewegung entscheidend bei. In der Neuzeit beeinflusste Taulers Spiritualität den Pietismus.
Quellen und Literatur
- VL 9, 631-662
- R.K. Weigand, «Predigen und Sammeln», in Studien zur dt. Sprache und Literatur, hg. von V. Bok et al., 2004, 114-155
Kurzinformationen
Lebensdaten | ✝︎ 1361 |