1090 Fontaines-lès-Dijon (F), 20.8.1153 Clairvaux (F). Aus burgund. Ritteradel. Ausbildung an der Stiftsschule in Châtillon-sur-Seine (F). B. trat 1112/13 mit etwa 30 Gefährten in Cîteaux (F) ein, was dem jungen Orden der Zisterzienser grossen Auftrieb gab. 1115 gründete er das Kloster Clairvaux in der Champagne und wurde dessen erster Abt; von hier aus förderte er die weiteren zisterziensischen Klostergründungen (68 bis zum Ende seines Lebens). In zahlreichen Briefen, Schriften und Predigten von hoher literar. Qualität wirkte B., dessen Denken von der monastisch-asketischen Tradition, von der Bibel und den Kirchenvätern geprägt war, bald über sein Kloster hinaus und gewann überragenden Einfluss in der abendländ. Christenheit. Er bemühte sich um eine Reform von Mönchtum und Kirche, griff in das Schisma von 1130, in theol. Auseinandersetzungen (Abaelard, Gilbert von Poitiers, Predigt gegen Häretiker in Aquitanien und im Languedoc, u.a. gegen Heinrich "von Lausanne") und in polit. Konflikte ein.
Mehrmals hielt B. sich in der burgund. Schweiz auf (evtl. 1125, auf den Reisen nach Italien 1133 und evtl. 1135 sowie 1137/38, zusammen mit Papst Eugen III. in Lausanne 1148). Er stand in briefl. Verkehr mit den Bf. Arducius de Faucigny von Genf, Guy de Marlaniaco und Amadeus von Lausanne sowie Garin von Sitten, mit Äbten und weltl. Grossen (Fürsprache bei Hzg. Konrad von Zähringen für den besiegten Gf. Amadeus von Genf 1133/34). An der Gründung der westschweiz. Zisterzienserklöster scheint B. nur indirekt beteiligt gewesen zu sein. Auf seiner Predigtreise für den 2. Kreuzzug zog B. im Dez. 1146 auf Veranlassung und begleitet vom Bf. von Konstanz, Hermann von Arbon, durch die nördl. Gebiete der alemann. Schweiz (Basel, Konstanz, Schaffhausen, Zürich); die dabei gewirkten Wunder wurden aufgezeichnet.