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Internationale Fernmeldeunion (ITU)

Die ITU wurde 1947 als die Telekommunikation betreffende Sonderorganisation der UNO neu konzipiert und ihr Sitz nach Genf verlegt. Ihre Vorläuferin war die 1865 als Verwaltungsunion gegründete Internat. Union der Telegraphenverwaltungen, die ihren Sitz im Internat. Büro der Telegraphenverwaltungen in Bern hatte und bis 1947 unter der Oberaufsicht des Bundesrates sowie bis 1949 unter schweiz. Leitung stand. Anfänglich betätigte sich die Internat. Union der Telegraphenverwaltungen v.a. mit der telegraf. Informationsvermittlung zwischen den Vertragsstaaten. Mit der Modernisierung der Nachrichtenübermittlung erweiterte sich ihr Aufgabenspektrum. 1885 kam die internat. Telefonie, 1908 die Radiotelegrafie, ab den 1960er Jahren auch die Übermittlung per Satellit hinzu. 1934 wurde aus der Telegraphenunion durch Zusammenschluss von Telegrafie, Telefonie und Radio der Weltnachrichtenverein. Die Radiotelegrafie erfuhr im 2. Weltkrieg eine wachsende polit.-militär. Bedeutung. Zu Beginn des 21. Jh. wurde sie als Medium für die Entwicklungszusammenarbeit und den Informationsaustausch innerhalb der UNO wichtig. 2012 waren 193 Staaten sowie 700 Unternehmen und Institutionen (u.a. Telekombetreiber und Universitäten) als Mitglieder an der ITU beteiligt.

Quellen und Literatur

  • A. Tegge, Die Internat. Telekommunikations-Union, 1994
  • D.R. Headrick, The Invisible Weapon: Telecommunications and International Politics 1851-1945, 1991
Weblinks

Zitiervorschlag

Madeleine Herren: "Internationale Fernmeldeunion (ITU)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.03.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013816/2015-03-18/, konsultiert am 02.12.2024.