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Maximilian OskarBircher-Benner

Fotografiert mit seiner Frau, um 1930 (Archiv für Medizingeschichte der Universität Zürich; Fotografie A. & G. Zimmermann, Genf).
Fotografiert mit seiner Frau, um 1930 (Archiv für Medizingeschichte der Universität Zürich; Fotografie A. & G. Zimmermann, Genf).

22.8.1867 Aarau, 24.1.1939 Zürich, ref., von Küttigen. Sohn des Heinrich, Notars, und der Berta geb. Krüsi, von Gais. 1893 Elisabeth Benner, von Mülhausen (Elsass). 1885-91 Stud. der Medizin in Zürich und Berlin. B. führte zunächst eine Allgemeinpraxis in Aussersihl. Aufgrund eines Initialerlebnisses 1895, das ihn von der Heilkraft pflanzl. Rohkost überzeugte, eröffnete er nach seiner Promotion 1897 eine Privatklinik für Diätetik und physikal. Heilmethoden in Zürich. Ab ca. 1900 suchte er das Entropiegesetz aus der Thermodynamik für eine neue, ganzheitl. Ernährungslehre zu verarbeiten und unterteilte die Nahrungsmittel, je nach Gehalt an "lebender" Sonnenenergie, in solche 1. bis 3. Ordnung. 1904 eröffnete er das bald international bekannte Sanatorium "Lebendige Kraft" auf dem Zürichberg. B.s Gesundheitslehre ist präventiv und kurativ angelegt, strebt nach innerer Harmonie und umschliesst nahezu alle Bereiche des Lebens, wobei dem Verhältnis von Seele und Körper zentrale Bedeutung zukommt. 1923 gründete er die Monatsschrift "Der Wendepunkt im Leben und im Leiden". Zu seinen Lebzeiten blieb B. die Anerkennung von Seiten der offiziellen Medizin weitgehend versagt. Die heutige Medizin bestätigt seine Erkenntnisse über Vollwert- und Rohkosternährung in vielen Punkten, die ganzheitl. Konzepte hingegen sind nach wie vor umstritten. B. gilt als medizin. Reformer, der sich am eingehendsten mit dem Wechselspiel von Essen, Körper und Gesellschaft beschäftigt hat. Das nach ihm benannte "Birchermüesli" ist sein populärstes Vermächtnis. 1994 wurde die Bircher-Benner-Klinik in Zürich geschlossen.

Quellen und Literatur

  • Kurze Grundzüge der Ernährungs-Therapie auf Grund der Energie-Spannung der Nahrung, 1903
  • Der Menschenseele Not, 2 Tl., 1927-33
  • Ordnungsgesetze des Lebens als Wegweiser zur echten Gesundheit, 1938 (21977)
  • Vom Werden des Neuen Arztes, 1938 (41963)
  • D. Kollenbach-Frost, Maximilian Oskar Bircher-Benner, 1974
  • A. Wirz, Die Moral auf dem Teller, 1993
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Maximilian Oskar Bircher (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 22.8.1867 ✝︎ 24.1.1939

Zitiervorschlag

Caroline Jagella-Danoth: "Bircher-Benner, Maximilian Oskar", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014295/2010-11-03/, konsultiert am 21.03.2023.