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Schin

Schlucht der Albula zwischen dem Domleschg und dem Albulatal. 1639 Schein, rätorom. Meir. Der S. bildet die Querverbindung zwischen der Oberen Strasse (über Septimer und Julier) und der Unteren Strasse (über Splügen und San Bernardino). Er trennt die Gebiete, in denen das surmiran. bzw. das sutsilvan. Romanisch gesprochen wird und ist seit jeher auch eine polit. und kirchl. Grenze. Funde deuten darauf hin, dass der Mir (dt. Mauer) auf der rechten Flussseite bereits in röm. Zeit bezwungen wurde (genannt alter S.). Für Scharans am nördl. Ausgang des S.s ist für das 13. Jh. die Verpflichtung zu Fuhrleistungen nachgewiesen. Um 1290 sind eine bischöfl. taberna (dt. Taverne) und zwölf Säumer erwähnt, 1587 eine Zollstätte. Im Gemeindegebiet von Vaz/Obervaz am südl. Ausgang des S. befand sich die Löwenburg bei Nivagl, vermutlich der älteste Sitz der Frh. von Vaz. 1639, 1689 und 1718 wurde der Weg verbessert. Die 1868-69 erbaute Fahrstrasse verläuft auf der linken Talseite, ebenso die 1903 eröffnete Linie der RhB. In geologisch schwierigem, von Erdrutschen gefährdetem Gebiet wurde die Strasse seit den späten 1960er Jahren ausgebaut und mit drei Tunnels versehen.

Quellen und Literatur

  • A. Planta, Verkehrswege im alten Rätien 1, 1985, 29-74
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Zitiervorschlag

Jürg Simonett: "Schin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015338/2012-10-18/, konsultiert am 13.04.2024.