um 1550, 26.1.1640, kath., von Cevio. Sohn des Giovanni. 1) Caterina geb. F., Tochter des Galeazzo (->), 2) Apollonia (Nachname unbekannt) von Maggia. Als Notar ausgebildet, übte F. diesen Beruf erst in den letzten Lebensjahren aus. Viele Jahre war er Gemeindevorsteher von Cevio und ab 1585 Landeshauptmann des Maggiatals. Die Eidgenossen setzten ihn als Abgeordneten für Kirchen- und Glaubenssachen des Tales und als Kanzler (Landschreiber) der Vogtei (1577-1613) ein. 1635 liess er eine Kapelle für den hl. Franziskus in der Pfarrkirche von Cevio errichten und stiftete vier wöchentl. Messen auf ewige Zeit. F. war Besitzer zahlreicher Alpweiden des Tals sowie einer Sägerei in Moscia (Gem. Ascona). Er gehörte zu den Ersten in der Vogtei, die Holzhandel betrieben und für den Transport die Schwemmtechnik einsetzten.
F. war ziemlich umstritten und wurde von den Untertanen mehrfach der Tyrannei, der Unterschlagung bei Rechtshändeln und unrechtmässiger Bereicherung durch ständige Bussen und neue Steuern beschuldigt. Die Tagsatzung beschäftigte sich ab 1596 mit der Angelegenheit; nach einer Untersuchung durch die Gesandten der zwölf Orte wurde er freigesprochen, aber verwarnt. Der Konflikt zwischen den Talbewohnern und dem Landschreiber scheint dadurch nicht beigelegt worden zu sein. Im folgenden Jahr wiederholten sich die Klagen und ein anderer Tagsatzungsgesandter wurde beauftragt, die Anschuldigungen zu prüfen und zu erwägen, ob F. seiner Ämter zu entheben sei. Auch diesmal, und wiederholt in den folgenden Jahren, wurde F. an seine Pflicht erinnert. Erst 1613 liess sich die Tagsatzung von seiner Schuld überzeugen und suspendierte ihn. F. verteidigte sich hartnäckig und erreichte, dass ihn die Tagsatzung anhörte. Sein Nachfolger hatte sich jedoch bereits etabliert und F. erhielt sein Amt nicht mehr zurück.