22.10.1910 Suen (Gemeinde Saint-Martin VS), 11.2.2001 Sitten, katholisch, von Saint-Martin, 1976 Ehrenbürger von Sitten. Sohn des Antoine, Primarlehrers, und der Philomène geborene Georges. 1941 Hélène Kaiser, Tochter des Charles, Bankangestellten. 1930-1935 geisteswissenschaftliches Studium an der Universität Freiburg. 1935-1975 Lehrer für Geschichte und französische Literatur am Kollegium Sitten und ab 1952 Lehrbeauftragter für Literatur an der ETH Zürich. 1960-1970 Direktor des "Feuille d'Avis du Valais". Überzeugter katholischer Romancier, Erzähler ("Erzählungen aus dem Walliser Hochland" 1940, französisch 1938) und vielseitiger Schreiber. Maurice Zermattens erster Roman "Unnützes Herz" (1939, französisch 1936) wurde von Charles Ferdinand Ramuz gelobt. Nach Kriegsende beschrieb Zermatten unter anderem in "Der Berg ohne Sterne" (1960, französisch 1956) oder "Le cancer des solitudes" (1964) den Anbruch der Moderne und die durch technischen Fortschritt, Industrialisierung und Säkularisierung hervorgerufenen Brüche und Spannungen im Wallis der 1950er Jahre. Die autobiografischen Erzählungen wie "Les sèves d'enfance" (1968) zählen zu seinen besten Werken. 1967-1971 war Zermatten Präsident des Schweizerischen Schriftstellervereins. Seine Übersetzung des Zivilverteidigungsbuchs von Oberst Albert Bachmann ins Französische 1969 gab den Ausschlag für die Abspaltung der politisch links stehenden Schriftstellergrössen vom konservativen Schriftstellerverein und die Gründung der Gruppe Olten. Zahlreiche offizielle Aufträge für die Unesco und die Pro Helvetia. 1938 und 1956 Schillerpreis, 1959 Dr. h.c. der Universität Freiburg sowie weitere Preise und Auszeichnungen. Oberst.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 22.10.1910 ✝︎ 11.2.2001 1910-10-222001-02-11 |