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MartinJost

vor 23.5.1616, kath., ab 1573 von Ernen. Cäcilia Nessler alias Clausen. 1563 Familiar des Landeshauptmanns, 1572 Notar, von 1574 an Bote des Zenden Goms im Walliser Landrat, 1580, 1584 und 1609 Meier, ab 1597 Bannerherr des Zenden Goms. Mit seiner Frau erbaute er 1581 das Jost-Sigristen-Haus in Ernen und erweiterte es 1598. Infolge einer konfessionell motivierten Volkserhebung im Goms verlor J. im Dez. 1603 das Zendenbanner vorübergehend (bis 1607). 1591-92 Landvogt von Monthey. 1606-08 Mitbetreiber des Bergwerks bei Mörel. Als Gesandter der Landschaft Wallis vermittelte J. 1615 zwischen dem span. Herzogtum Mailand und den Zenden Goms, Brig und dem Drittel Mörel ein Bündnis, das gegen die Interessen des Wallis und seiner Verbündeten (Frankreich, Savoyen, Bern) gerichtet war. Inhaftiert und aller Ämter enthoben, starb J. an der Pest im Kerker von Sitten oder durch Hinrichtung.

Quellen und Literatur

  • J. Lauber, «Verz. der Zehnden-Beamten vom Goms», in Walliser Landeschronik 3, 1925, Nr. 1, 2; 4, 1926, Nr. 3, 23; 5, 1927, Nr. 1, 5
  • KdmVS 2, 1979, 72-74
  • von Roten, Landeshauptmänner, 215, 247-248, 268
  • C. Schnyder, Reformation und Demokratie im Wallis (1524-1613), 2002, 198-202
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten ✝︎ vor 23.5.1616

Zitiervorschlag

Gregor Zenhäusern: "Jost, Martin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016262/2013-10-17/, konsultiert am 12.10.2024.