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Anhorn

Bartholomäus (->), dessen Vorfahren in Fläsch das Seckelmeisteramt bekleideten und eifrige Anhänger des reformierten Glaubens waren, begründete die Pfarrertradition. Aus fünf Generationen Anhorn gingen insgesamt sechs Pfarrer hervor, welche nach der Flucht aus der Bündner Herrschaft vor allem in der Ostschweiz tätig waren. Ein Sohn sowie ein Enkel (Bartholomäus ->) von Bartholomäus liessen sich 1634 bzw. 1637 in St. Gallen einbürgern, ein anderer Enkel 1659 in Wolfhalden. Die St. Galler Anhorn, welche sich den Beinamen "von Hartwis" zulegten, nahmen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts eine angesehene Stellung ein und stellten unter anderem Stadtarzt und Münzmeister. Ein Nachkomme war ab 1723 Leibarzt am schwedischen Königshof. Seine Söhne wurden 1752 im russischen Heer zu Obersten, später zu Generalen befördert und in den Freiherrenstand erhoben. Ihre Nachkommen lebten angeblich noch im 19. Jahrhundert in Russland.

Quellen und Literatur

  • E. Züst, «Bartholome Anhorn 1566-1640», in Appenzellerland 1990/91, 3-20
  • L. Heiligensetzer, Getreue Kirchendiener – gefährdete Pfarrherren, 2006

Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Anhorn", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.02.2018. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017071/2018-02-07/, konsultiert am 18.01.2025.