Hans Jakob vomStaalder Jüngere

22.10.1589 Solothurn, 14.5.1657 Solothurn, katholisch, von Solothurn. Sohn des Hans Jakob (->) und der Veronika Sury. ​1) 1609 Anne Hugué de Raymontpierre, Tochter des Georges Hugué de Raymontpierre, 2) 1628 Helena Schenk von Kastel, Tochter des Hans Kaspar, 3) 1644 Maria Franziska von Hertenstein, Tochter des Jakob, fürstbischöflichen Vogts zu Zwingen. Stiftsschule in Solothurn, 1599-1603 Jesuitenkollegium in Pruntrut, 1603-1607 Universität Paris, 1616 Bildungsreise nach Italien. 1614-1615 Fähnrich in Frankreich, 1635-1636 Hauptmann unter Herzog Henri de Rohan im Veltlin. 1614 Solothurner Grossrat, 1616 Jungrat, 1625 Altrat, Tagsatzungsgesandter, 1640 Salzkommissar, 1644 Geheimrat, 1647 eidgenössischer Kriegsrat, 1652 Venner, ab Dezember 1653 Schultheiss. Hans Jakob vom Staal wirkte in innereidgenössischen und konfessionellen Konflikten als angesehener Vermittler, so 1632 im Matrimonial- und Kollaturstreit im Thurgau und Rheintal, 1632-1633 im Kluserhandel, 1653 im Bauernkrieg und 1655-1656 im Ersten Villmergerkrieg sowie aussenpolitisch 1650 als Mitglied einer eidgenössischen Gesandtschaft an den Hof in Paris, um die Besoldung der Schweizer Regimenter zu erwirken. Als enger Ratgeber der Fürstbischöfe von Basel setzte er sich für das vom Dreissigjährigen Krieg heimgesuchte Hochstift ein. In und um Delsberg besass er auch verschiedene eigene Güter. 1646 förderte er die Niederlassung der Jesuiten in Solothurn. Ab 1640 wurde er zum erbittertsten Kritiker einer starken politischen Anlehnung an Frankreich, weshalb ihm der Aufstieg ins Schultheissenamt lange verwehrt blieb. Er ist Verfasser der "Secreta domestica", einer bis 1651 reichenden, historiografisch bedeutenden Hauschronik. 1652 päpstlicher Ritterorden.