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BernardinoLuini

um 1481-82 Dumenza (Lombardei), 1532 Mailand, aus Dumenza. Sohn des Giovanni, Obsthändlers, und vermutlich der Caterina Ravazzi. nach 1510 Margherita Lomazzo. Der genaue Herkunftsort des Malers, sein wirkl. Geschlechtsname de Schapis und die Existenz eines ersten Sohnes Tobia neben den drei schon bekannten Evangelista, Giovanni Pietro und Aurelio, den Erben und Nachfolgern in der väterl. Werkstatt, konnten aufgrund neuer Quellen nachgewiesen werden. Die erste Ausbildung erhielt L. unter dem Einfluss von Bergognone und Bramantino in der Lombardei, sein reiferes Werk zeigt, direkt oder über Andrea Solario vermittelt, den Einfluss Leonardo da Vincis. Eine Studienreise nach Rom vor Ende 1521 und die Begegnung mit dem Werk Raffaels rundeten seine Ausbildung ab. Zwischen 1512 und 1532 war L. dank seiner leistungsfähigen und gut organisierten Werkstatt in der ganzen Diözese Mailand tätig. Die Zisterzienser von Chiaravalle betrauten ihn 1512 mit der Ausführung des Freskos "Madonna mit Kind", seinem ersten bezeugten Werk. 1513-15, 1524-25 und 1530 arbeitete M. für die Benediktinerinnen von S. Maurizio im Monastero Maggiore in Mailand und 1520 für diejenigen von S. Vittore in Meda. Tätig war er auch für die Domenikanerinnen von S. Maria delle Vetere und die Augustinerinnen von S. Marta in Mailand. Für den Franziskanerorden führte L. die Fresken von S. Maria della Pace in Mailand aus. Im Kloster von S. Maria degli Angeli in Lugano schuf er 1529 die grosse "Kreuzigung" auf dem wandartigen Lettner, ein Abendmahl und eine Madonna mit Kind und dem Johannesknäblein. Im Wallfahrtskloster der Franziskaner von Saronno zeugen die "Geschichten der Jungfrau und der Kindheit Christi" (1525) von seiner Meisterschaft. L. arbeitete auch für adlige Auftraggeber (Fam. Rabia und Lampugnani) und schuf zahlreiche kleinformatige Werke für die Privatandacht.

Quellen und Literatur

  • Archivio di Stato, Mailand
  • A. Ottino Della Chiesa, Bernardino L., 1956
  • M.T. Binaghi Olivari, «Bernardino L.», in Pinacoteca di Brera, Scuole lombarda e piemontese 1300-1535, 1988
  • V. Pini, G. Sironi, Bernardino L., 1993
  • DBI 66, 510-518
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ um 1481–82 ✝︎ 1532

Zitiervorschlag

Maria Teresa Fiorio: "Luini, Bernardino", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.02.2010, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/018300/2010-02-25/, konsultiert am 08.10.2024.