Grafen- und Landgrafengeschlecht im Sisgau. Bis zu ihrem Aussterben im Mannesstamm 1223 werden die Homberg auch Alt-Homberg genannt, später Neu-Homberg. Insgesamt sind zwischen der Mitte des 11. und der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts neun Generationen belegt, wobei das Geschlecht nach dem Aussterben der Alt-Homberg kognatisch fortgeführt wurde. Im 11. und 12. Jahrhundert wechselten die Homberg mehrmals ihren Namen. Sie hiessen auch von Thierstein und von Frick, was als Indiz für wechselnde Herrschaftszentren und die noch nicht gefestigte Namensgebung gewertet werden kann. Die Homberg besassen ausgedehnten Streubesitz vom Oberelsass bis ins südliche Freiamt und im Urner Reusstal, ihr wirtschaftlicher Mittelpunkt war jedoch das Fricktal. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts kam es durch die Ehe Rudolfs mit der Erbtochter der Grafen von Saugern zu einer Hausteilung zwischen diesem und seinem Bruder Werner I. in die Zweige Neu-Thierstein und Alt-Homburg. Im 12. Jahrhundert traten die Homberg oft im Gefolge der staufischen Kaiser auf. Ab Ende des 11. Jahrhunderts sind sie als Kastvögte des Klosters St. Alban in Basel und als erbliche Vögte des Hochstifts Basel belegt. Während die Kastvogtei über St. Alban nach dem Tod Werners III. als erbliches Lehen der Familie verloren ging, verblieben Vertreter der Familie bis ins 14. Jahrhundert in ihrer Funktion als richterliche Stellvertreter des Königs in der Stadt Basel und im Sisgau. Mit Werner III. starben die Homberg im Mannesstamm aus. Das Erbe der sogenannten Alt-Homberger Erbtochter unbekannten Namens war so bedeutend, dass ihr Gatte, Hermann IV. von Frohburg, sich ab 1243 Homberg nannte.
Mit der Burg Neu-Homberg oberhalb von Läufelfingen wurde ein neues Machtzentrum geschaffen. Ludwig I. festigte die Stellung der Homberg gegenüber dem Bischof von Basel und den konkurrierenden Grafen von Habsburg. Die Heirat mit der Erbtochter Elisabeth von Rapperswil um 1282 führte zur Bildung eines zweiten Schwerpunkts am oberen Zürichsee, gleichzeitig aber auch zu einer Trübung des Verhältnisses zu den Habsburgern, die nach dem Tod des letzten Grafen von Rapperswil ebenfalls Ansprüche erhoben. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts fand die endgültige Güterteilung im Hause Homberg statt: Liestal mit der Herrschaft Neu-Homberg, die Rechte und der Besitz im östlichen Sisgau und im Fricktal kamen an Hermann II.; Muttenz, die Wartenbergburgen (Wartenberg) sowie die Herrschaft Wartenberg, ein strassburgisches Stiftslehen, und die Burg Alt-Homberg gelangten an Werner II. Ende des 13. Jahrhunderts erfolgten unter Hermann II. die Unterordnung der Herrschaft Neu-Homberg unter die Lehensabhängigkeit des Bischofs von Basel und Veräusserungen von Gütern. Werner II. (->) nahm als Reichsvogt der Waldstätte richterliche Funktionen wahr. Werner III., der Letzte seines Geschlechts, starb um 1325. Die Rolle der Homberg in den Ereignissen um die Schlacht bei Morgarten sowie das Verhältnis zu Österreich im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um das von den Rapperswilern stammende Erbe wird in der Historiografie unterschiedlich gewertet.