Familie aus Mailand, die ab dem 12. Jahrhundert bezeugt ist und 1277 in den Adel aufgenommen wurde. Aus dem bedeutenden Geschlecht, von dem verschiedene Zweige belegt sind, gingen im Spätmittelalter einige Condottieri hervor. Gian Giacomo (->), der 1480 die Rechte über das Misox und 1493 über Rheinwald und Safien erwarb, begründete die Linie der Trivulzio als Grafen von Misox. Nach seinem Tod erbte sein Enkel Gian Francesco (1509-1573) 1518 das Misox, musste die Herrschaft aber 1549 mit allen Rechten an die Talbewohner verkaufen. 1615 verloren seine Erben auch alle anderen Bündner Besitzungen. Der Zweig starb 1678 mit den Nachkommen des Prinzen Gian Giacomo Teodoro (1596-1656) aus. Mit dem Misoxer Zweig verschwägert waren die zum Mailänder Stamm gehörenden Trivulzio, die auf dem Bischofsstuhl von Como sassen. Dazu gehörten Giovanni Antonio (->), ein Cousin des Condottiere Gian Giacomo, Scaramuzza (->) und dessen Bruder Antonio (->), der 1518-1519 dem Bruder im Bischofsamt folgte, beides Neffen des Condottiere, sowie Cesare (->), der Neffe von Scaramuzza und Antonio. Im 19. Jahrhundert hielt sich Cristina (->) in der Schweiz auf, vor allem in Genf, und stand in regem Kontakt mit den Risorgimento-Flüchtlingen im Tessin.
Quellen und Literatur
- S. Tagliabue, La signoria dei Trivulzio in Valle Mesolcina, Rheinwald e Safiental, 1927 (Nachdr. 1996)
- HS I/6
Systematik
Eliten (bis ca. 1800) / Hochadel |