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PeterThumb

18.12.1681 Bezau (Vorarlberg), 4.3.1766 Konstanz, kath., ab 1725 von Konstanz. Sohn des Michael, Baumeisters, und der Christina geb. Feuerstein. 1707 Anna Maria Beer, Tochter des Franz Beer von Blaichten. 1697 begann T. eine Maurer- und Steinmetzlehre bei Christoph Bebig. Er schloss 1700 seine Lehre ab und wurde danach gemäss Brauch der Zunft von Au (Vorarlberg) Geselle bei versch. Meistern. Um 1700 arbeitete T. bei Franz Beer von Blaichten als Zeichner, 1704 als Polier in Rheinau. Als Meister baute er 1707-1710 die Kirche Lachen als erstes selbstständiges Werk. Sein guter Ruf spiegelt sich im Bezauer Pfarrbuch, wo er als honestus iuvenis et peritus artifex murarius bezeichnet wird. Zwischen 1710 und 1720 verlagerte sich sein Arbeitsgebiet an den Oberrhein. 1725 nahm T. Wohnsitz in Konstanz, wo er ein Haus besass. Er galt als wohlhabender Bürger, wurde 1732 Grossrat und 1743 Mitglied des Stadtgerichts. T., ein aus dem Handwerkerstand hervorgegangener Baumeister, war im Kirchenbau der Vorarlberger Tradition verpflichtet (Voralberger Münsterschema). Seine wichtigsten Bauten sind St. Urban (Beteiligung 1713), Ettenheimmünster (1718-29), Ebersmünster (1719-25), die Abtei St. Peter im Schwarzwald (1724-27 Kirche, 1728 Abtei) und die Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee (1746-49). Den Neubau der St. Galler Stiftskirche führte T. 1755-66 aufgrund vorhandener Entwürfe aus, die Stiftsbibliothek St. Gallen 1758-61.

Quellen und Literatur

  • H.-M. Gubler, Der Vorarlberger Barockbaumeister Peter T., 1972
  • D. Eggenberger, «Die ehem. Benediktinerkirche Ebersmünster», in Archives de l'Eglise d'Alsace 21, 1974, 163-216
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 18.12.1681 ✝︎ 4.3.1766

Zitiervorschlag

Dorothee Eggenberger: "Thumb, Peter", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019963/2012-10-05/, konsultiert am 22.03.2023.