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MünzmeisterFamilie

Das Basler Geschlecht M. (1242 erstmals belegt) nannte sich nach dem entsprechenden bischöfl. Amt. Die M., die im Rat der Achtburger (1276 des Rats von Burgern) sassen, erlangten im 14. und 15. Jh. eine bedeutende Stellung und verschwägerten sich mit den führenden Fam. der Stadt. Mehrere weibl. Angehörige fanden ein standesgemässes Auskommen im Kloster Klingental. Im 14. Jh. entstanden unter den Zunamen Sürlin und Ereman neue Linien; Vertreter beider Zweige waren österr. Lehensleute und erhielten 1434 von Ks. Sigismund einen Wappenbrief. Die Ereman waren vorübergehend Herren zu Binningen. Mit Wernher Ereman, langjährigem Ratsherrn und Oberstzunftmeister, der sich am Ungeld verging und Basel verlassen musste, starben die Ereman Ende des 15. Jh. aus. Mehrere Angehörige des Zweigs der Sürlin, die sich nun Ritter nannten, sassen im Rat, hatten Vogtstellen inne und gelangten zum Oberstzunftmeisteramt. Der Verkauf des traditionsreichen sog. Schönen Hauses am Nadelberg in Basel, das sich ab 1378 im Besitz der Fam. befunden hatte, markierte 1519 den Abstieg der Sürlin, die Ende des 16. Jh. ausstarben.

Quellen und Literatur

  • W. Merz, Die Burgen des Sisgaus, 4 Bde., 1909-14
  • W.R. Staehelin, «Zwei Wappen der M. in Basel», in SAHer 28, 1914, 196 f.
  • G. Mattern, «Die Wappenbalken im "Schönen Haus" in Basel», in SAHer 92, 1978, 3-12

Zitiervorschlag

Josef Gisler: "Münzmeister (Familie)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019991/2011-03-17/, konsultiert am 29.03.2024.