Dem Ritteradel angehörendes habsburgisches Ministerialengeschlecht aus dem Aargau, später zum stadtbernischen Patriziat zählend. Vermutlich als Erster der Familie wurde Peter (1287), Schultheiss von Brugg 1278-1281, erwähnt. Sein Sohn Berchtold (1344) erwarb 1301 oder 1311 die Herrschaften Kasteln und Ruchenstein. Zum Besitz im Aargau gehörten ab Ende des Mittelalters auch Wildenstein und Auenstein. Berchtolds Enkel Albrecht fiel mit drei Vettern 1386 im Dienst Erzherzog Leopolds bei Sempach. Albrechts Neffe Hans Wilhelm (1449), genannt Truchsess, war als Gefolgsmann Herzog Friedrichs im Tirol ansässig. 1434 erhielt die Familie von Kaiser Sigismund ein privilegium de non evocando, das sie vom Gerichtszwang befreite. Albrechts Bruder Henmann (1421) wurde 1407 Burger von Bern und ab 1414 Herr zu Schinznach. Seine drei Enkel Johann, Hans Albrecht und Hans Friedrich kämpften für Bern bei Héricourt, Grandson und Murten und erhielten dafür die Ritterwürde. Die jüngere, von Hans Albrecht (1517) ausgehende Linie im Aargau besass Kasteln, Wildenstein, Auenstein und Ruchenstein und starb 1624 aus. Durch Erbgang in der weiblichen Linie gelangten Auenstein und Wildenstein teilweise an die Familie von Erlach. Vor der Reformation stellte die Familie mehrere Chorherren (u.a. in Beromünster), Nonnen (z.B. in Königsfelden), und Klostervorsteherinnen wie Elisabeth (1343-1357) in Hermetschwil und Margaretha (->). Bis Ende des 15. Jahrhunderts heirateten die Mülinen in ostschweizerisch-österreichische Adelskreise ein, danach wurden führende Familie Berns bevorzugt.
Hans Friedrich (1491) erwarb durch seine Heirat mit Barbara von Scharnachtal die Herrschaft Brandis und begründete die Berner Linie. Sein Sohn Kaspar (->) sass als Erster der Familie 1500 im Grossen Rat, 1517 im Kleinen Rat von Bern. Dessen Nachkommen waren erfolgreich im bernischen Staatsdienst tätig. Kaspars Sohn Beat Ludwig (->), später Albrecht (->) und dessen Sohn Niklaus Friedrich (->) wurden Schultheissen. Offiziere in bernischen und fremden Diensten waren Niklaus (->) und Albrecht (->). Landvögte waren unter anderem Wolfgang (->), der wohlhabende Inhaber des Landsitzes Löwenberg bei Murten, sowie Friedrich (->), der mit seiner Sammlung von Büchern und Handschriften die Grundlage für die Familienbibliothek schuf. Friedrichs direkte Nachkommen Egbert Friedrich (->) und Wolfgang Friedrich (->) machten sich als Historiker verdient. 1816 wurden Niklaus Friedrich und sein im diplomatischen Dienst von Württemberg stehender Vetter Rudolf (1788-1851) zu erblichen österreichischen Reichsgrafen ernannt. Rudolfs Söhne Wilhelm (1823-63) und Rudolf (1827-1898) waren Diplomaten für Frankreich und Österreich. Von den Geschwistern Wolfgang Friedrichs war Eberhard Friedrich (1861-1927) Orientalist und kaiserlich-deutscher Kammerherr, Helene (->) eine Vorkämpferin der Frauenrechte sowie ihre Nichte Eleonore (1893-1967) Bildhauerin in Paris. Mit den Nachkommen Wolfgang Friedrichs besteht die Familie bis heute. Sein Sohn Egbert (1896-1976) und dessen Vetter Wolfgang (1891-1979) verkauften die Familienbibliothek an die Burgergemeinde Bern.