Einflussreiche Familie in Nidwalden (13.-16. Jh.), benannt nach ihren Stammgütern (heute Wichried) in Ennetmoos. Das Adelsprädikat ist nur aus dem 13. Jahrhundert überliefert. Um 1300 vergabte die Familie Güter in Stans, Buochs und Alpnach an das Kloster Engelberg. Die genealogische Abfolge weist umfangreiche zeitliche Lücken und Unsicherheiten auf. Erster Namensträger war um 1240 ein Ritter Rudolf. Der 1275-1303 erwähnte Ritter Heinrich kann genealogisch nicht eingeordnet werden; dass er auch Schrutan bzw. Struth genannt und als Drachentöter überliefert ist, geht auf die Rezeption der germanischen Heldenepik zurück und fusst nicht auf historischen Tatsachen. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erscheinen die vier Brüder Arnold, Johann (erwähnt 1367-1408), Klaus und Welti, wobei der 1367 urkundlich als Zeuge genannte Arnold, in seiner Kurzform Erni genannt, in der Historiografie oft mit dem mythischen Helden Arnold (->) von Sempach gleichgesetzt wird. Dieser Erni könnte ebensogut mit Arnold (->) identisch sein. Er ist urkundlich bis 1418 belegt und wird in der Geschichtsschreibung auch als Sohn Ernis aufgefasst. Die Winkelried wurden durch ihre Parteinahme für die Herren von Hunwil in den Machtkämpfen der Ob- und Nidwaldner Führungsgruppen um 1382 in Mitleidenschaft gezogen. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelang Angehörigen der Familie ein allmählicher politischer Aufstieg. Ausgehend von den mutmasslichen Brüdern Arnold, Ratsmitglied sowie 1476-1477 und 1482 Tagsatzungsbote, und Heinrich (->) teilte sich das Geschlecht in zwei Linien, deren Vertreter sich militärischen Laufbahnen zuwandten, so Arnold (->) und Arnold (->). Als letzter männlicher Vertreter der Familie starb Hans nach 1530.
Quellen und Literatur
- H. Achermann, H. Horat, Das Winkelriedhaus, 1993, 27-29