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Meyer von Knonau

Dienstadligen- und Zürcher Patriziergeschlecht, das 1240 mit Werner erstmals bezeugt ist. Im 13. Jh. waren die M. Meier der Abtei Schänis in Knonau, wo die Fam. auch über die Zehntrechte als Lehen des Klosters Luzern verfügte. In den frühen Heiratsverbindungen u.a. mit den Ritteradligen von Hohen Landenberg sowie jenen von Heidegg und Schwend manifestiert sich die Angleichung an den niederen Adel, wenn das Geschlecht auch formal nicht über das Ritterprädikat verfügte. In Zürich, wo sich die M. 1363 eingebürgert hatten, gehörten Vertreter der Fam. als Mitglieder der Konstaffel bis gegen Ende des 15. Jh. häufig dem Rat an und sassen im Stadtgericht. In denselben Gremien waren die M. wieder vom Beginn des 17. Jh. bis kurz vor das Ende des Ancien Régime vertreten, wenn auch weniger zahlreich als zuvor. Einige Mitglieder der Fam. erreichten wichtige polit. Positionen, so Johannes (->), Gerold (1454-1518), der wiederholt Reichsvogt von Zürich war, und Hans Heinrich (1552-1616), der 1597 Stadtschultheiss wurde. Ab dem Ende des 14. Jh. erwarben die M. als Private zahlreiche Vogteien auf der Zürcher Landschaft oder wurden als Land- und Obervögte der Stadt eingesetzt, wodurch sie sich als eines der wichtigsten junkerl. Gerichtsherrengeschlechter etablierten. Von 1432 bzw. 1435 bis zur Franz. Revolution hatten Mitglieder der Fam. die Limmattaler Gerichtsherrschaften Oetwil und Weiningen sowie die Vogtei über das Kloster Fahr inne. Nach 1800 bekleideten Vertreter der M. zahlreiche städt. und kant. Ämter. Als Letzter des Geschlechts starb 1931 Gerold (->).

Quellen und Literatur

  • ZBZ, FamA
  • G. Meyer von Knonau, Aus einer zürcher. Familienchronik, 1884
  • GHS 3, 178-190, (mit Stammtaf.)
  • Schweiz. Geschlechterbuch 1, 320 f.
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Zitiervorschlag

Franziska Hälg-Steffen: "Meyer von Knonau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.10.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020287/2007-10-25/, konsultiert am 16.04.2024.