de fr it

vonLiebenbergMinisterialen

Niederadliges Geschlecht, dessen Güter und Rechte sich im nördl. Kt. Zürich, v.a. in der Umgebung von Winterthur in der Nähe der Burg L. (Gem. Zell) konzentrierten. Die im 12. bis 14. Jh. bezeugten L. standen im Dienst der Gf. von Kyburg, später der Habsburger. Zu unterscheiden sind die Linien Schad und Schenk von L., deren genealog. Verbindung untereinander wie auch zu den Reichsministerialen von L. offen ist. Erste bekannte Vertreter sind Konrad Schad und Berthold Schenk, die beide als Zeugen im Gefolge der Gf. von Kyburg auftraten, als diese 1180 mit dem Bf. von Konstanz über Herrschaftsrechte im Raum Winterthur einen Vergleich aushandelten. Der Umstand, dass sich die Schaden 1241, die Schenken hingegen erst 1250 den Namen L. beilegten, könnte auf den Übergang der Burg auf die zweitgenannte Linie hinweisen. Während der im 13. Jh. erw. Berchtold Schenk nach dem Abgang der Gf. von Kyburg 1264 nicht mehr in den Quellen auftaucht, suchte sein Bruder Kuno offensichtlich Anschluss an die Frh. von Teufen. In der Folge sanken die Angehörigen dieser Linie in den Bauernstand ab. Gottfried Schenk von L. ist offenbar identisch mit dem 1289 belegten Gottfried von Schlatt. Er hatte verschiedene, im habsburg. Dienst erworbene österr. Pfänder inne. Gleiches trifft ab 1306 auf seine Witwe Ita und seinen Sohn Gottfried zu. Letzter bekannter Vertreter des Geschlechts ist Gottfried (1349). Seine Witwe Anna stand 1357 in einem Erbstreit mit Rudolf von Adlikon um die Burg L. Auch Walter Schad wechselte nach 1264 in den habsburg. Dienst. Letzte Träger des Namens Schad waren die Brüder Heinrich, Konrad, Johanns, Niklaus und Walter, die 1319 ohne Erfolg den Zehnten von Bassersdorf beanspruchten, den ihr Vater als Lehen der Frh. von Teufen besessen hatte.

Quellen und Literatur

  • Die Wappenrolle von Zürich, hg. von W. Merz, F. Hegi, 1930, 38
  • H. Kläui, Gesch. von Oberwinterthur im MA, 1968, 169-174
  • Sablonier, Adel, 59, 120, 165, 167, 188

Zitiervorschlag

Martin Leonhard: "Liebenberg, von (Ministerialen)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020295/2008-11-27/, konsultiert am 03.12.2024.