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Hünerwadel

Bürgergeschlecht von Lenzburg. Hans Martin, Notarius, kam 1609 von Schaffhausen nach Lenzburg und wurde 1615 eingebürgert. Die Fam. gehörte von Anfang an zur bürgerl. Oberschicht und übte mehrheitlich keine handwerkl. Berufe aus. Sie machte sich um den wirtschaftl. Aufschwung im 18. Jh. verdient. Marx (->) eröffnete 1732 die erste Indiennedruckerei, dessen Vetter Gottlieb (->) wurde zum bedeutendsten Baumwollverleger in Lenzburg. Vom 17. bis Ende des 19. Jh. versahen viele H. wichtige Ämter im Stadtregiment, ab der Helvetik auch auf Kantonsebene, so Gottlieb Heinrich (->). Zahlreiche H. bekleideten in der Schweiz und in ausländ. Kriegsdiensten hohe Offiziersstellen. Ab der dritten Generation teilte sich die Fam. in die Walke- und die Bleiche-Linie. Im 18. und 19. Jh. waren die H. das zahlreichste und einflussreichste Bürgergeschlecht von Lenzburg, das hier im 20. Jh. im Mannesstamm erlosch.

Quellen und Literatur

  • Stammbaum und Kommentar der Fam. H., Privatdruck, (StAAG)
  • H. Neuenschwander, Gesch. der Stadt Lenzburg 2-3, 1984-94

Zitiervorschlag

Heidi Neuenschwander: "Hünerwadel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.05.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020446/2006-05-15/, konsultiert am 07.12.2024.