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deChallant

Fam. des Hochadels aus dem Aostatal. Nachgewiesen sind die C. seit 1100. Vom Anfang des 12. Jh. bis 1295 waren sie Vizegrafen von Aosta, ab 1424 Grafen. 1802 starben sie in ihrer männl. Linie aus. Sie besassen im Aostatal mehrere Burgen, die den Namen der versch. Zweige der Fam. erhielten. Obschon die C. schon zu Beginn des 13. Jh. stark verästelt waren, bewahrte die Fam. doch einen gewissen Zusammenhalt (Gebrauch des Namens C., gemeinsame Grabkapelle in der Kirche Saint-François in Aosta). Vom 13. bis 16. Jh. spielten die C. eine wichtige Rolle in den unter savoyischem Einfluss stehenden Gebieten der Westschweiz. Boniface (->) war 1289-1308 Bf. von Sitten, sein Vetter Aymon de Châtillon übte dieses Amt 1308-23 aus. Guillaume (->) war 1406-31 Bf. von Lausanne. Eheverbindungen gingen die C. mit dem Westschweizer Hochadel ein. So heiratete Pierre de C.-Châtillon (1328-55) Margarete von Greyerz, Jean de C.-Monjovet (1387-1410) Louise de Cossonay, sein Bruder François (1389-1442), der erste Graf de C., Marguerite d'Oron-Bossonens. Durch Erbgang, Kauf oder Belehnung kamen die C. in den Besitz mehrerer Herrschaften und hatten so ihren Anteil an der Erneuerung der Westschweizer Aristokratie des SpätMA. Boniface de C.-Châtillon (1320-46), Bruder des Pierre, war Herr zu Saint-Triphon; Amadeus VII. von Savoyen belehnte 1384 Pierre de C.-Cly mit Châtel-Saint-Denis. Ebal (oder Yblet), Vater von Jean und François de C.-Montjovet, erwarb 1399 Surpierre. Durch seine Mutter Erbe der Herrschaft Valangin, spielte René de C.-Aymaville (->) in der Westschweiz eine wichtige diplomatische und militärische Rolle. 1571 verkauften die Erben von Charles de C.-Fénis (1513-56) die Herrschaften Montreux und Le Châtelard, die sie 1549 erworben hatten. Eng mit der Vorherrschaft des Hauses Savoyen verbunden, überdauerte die Präsenz der C. in der Westschweiz dessen Niederlage nur um ein halbes Jahrhundert.

Quellen und Literatur

  • O. Zanolli, Les testaments des seigneurs de C., 2 Bde., 1974, (mit Genealogie)
  • LexMA 2, 1656 f.
  • G. Castelnuovo, Ufficiali e gentiluomini, 1994

Zitiervorschlag

Bernard Andenmatten: "Challant, de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 14.07.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020486/2005-07-14/, konsultiert am 14.12.2024.