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Gozpert

G. hielt den Gründerabt des Klosters St. Gallen, Otmar, auf der Insel Werd im Rhein in Haft, wo dieser am 16.11.759 starb. Nach dem späten Bericht Walahfrid Strabos soll G. Otmar zuvor aus einer bedrückenden Gefangenschaft der fränk. "Verwalter Alemanniens", den Gf. Warin und Ruthard, in der Pfalz Bodman befreit und auf seinen Besitz geführt haben. Ob G., der als vir potens (mächtiger Mann) bezeichnet wurde, der Bruder des ebenfalls bis nach Alemannien wirkenden Abtes Fulrad von Saint-Denis (bei Paris) war oder ein Einheimischer, ist umstritten. Sein Name und die Lage seines Eigenguts deuten auf eine Verwandtschaft mit den späteren Stiftern des Klosters Rheinau hin. Bald nach Otmars Tod scheint G. allerdings im Auftrag der fränk. Reichsgewalt im Nibelgau (Leutkirch im Allgäu) Güter konfisziert und als Graf amtiert zu haben (765/768).

Quellen und Literatur

  • M. Borgolte, Die Gf. Alemanniens in merowing. und karoling. Zeit, 1986, 131-133
  • A.J. Stoclet, Autour de Fulrad de Saint-Denis (v. 710-784), 1993, 210-218
Weblinks

Zitiervorschlag

Michael Borgolte: "Gozpert", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020807/2005-11-30/, konsultiert am 19.03.2024.