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SteigerBE, schwarze

Noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts blühendes Geschlecht, das auf den 1542 erstmals als Burger von Bern erwähnten Schneider Hans (1577) zurückgeht. Die Steiger führen den schwarzen Steinbock im Wappen und seit 1786 teilweise das Prädikat "von". 1577 gelangten sie erstmals in den Grossen Rat und 1618 mit Hans Rudolf (1575-1646) in den Kleinen Rat. Mit dessen Söhnen teilte sich die Familie in zwei Linien, in die ältere des Grossrats Abraham (1599-1635/1636), die das Stubenrecht zum Mohren behielt und 1848 ausstarb, und in die jüngere des Welschseckelmeisters Emanuel (1615-1670), der Mitglied zu Obergerbern wurde. Wohl nicht zuletzt dank dieser Karriere gehörte die Familie seit dem 17. Jahrhundert zur dritten Klasse der sogenannten vesten Geschlechter. Beide Linien stellten zahlreiche Gross- und Kleinräte, wobei in der jüngeren Johann Rudolf (->) ins Venneramt gelangte und mit Christoph (->), Christoph (->) und Niklaus Friedrich (->) gleich drei Familienmitglieder zu Berner Schultheissen aufstiegen. Dank der Verdienste des erstgenannten Christoph wurde die Familie 1714 in den preussischen Freiherrenstand erhoben. Die jüngere Linie besass im 18. Jahrhundert die Baronie Montricher sowie verschiedene Landgüter, namentlich Tschugg, das Weyermannshaus (Steigerhubel) bei Bern (bis ins 19. Jh.) und die Mettlen in Muri bei Bern. Nach der liberalen Staatsumwälzung von 1831 zogen sich die Steiger aus der Politik zurück und wandten sich vor allem dem Handel zu. Zwei auf Rudolf Friedrich (1787-1858) zurückgehende Zweige etablierten sich im 19. Jahrhundert in Russland im Sold- und Staatsdienst sowie im Handel, während Johann Rudolf (1805-1864) zum Stammvater eines Zweigs in den USA wurde. Die beiden auf Johann Rudolf (1735-1787) zurückgehenden unehelichen Zweige sanken ins Handwerk ab und erloschen im 19. Jahrhundert.

Quellen und Literatur

  • Schweiz. Geschlechterbuch 2, 545-551
  • von Rodt, Genealogien 5, 96-124
Kurzinformationen
Variante(n)
von Steiger

Zitiervorschlag

Hans Braun: "Steiger (BE, schwarze)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/020906/2012-11-07/, konsultiert am 08.12.2024.