Berner Patriziergeschlecht, das zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch besteht. Der Name wird mit Ulrich, Mitglied des Grossen Rats, 1295 erstmals erwähnt; lückenlos zurückverfolgen lässt sich das Geschlecht auf den Bäcker und Berner Kleinrat Hans (1446), dessen Sohn, der Bäcker Burkhard, zum Venner zu Pfistern aufstieg. Fast alle erwachsenen Söhne der stark verzweigten Familie gelangten bis zum Ende des Ancien Régime in den Grossen Rat, so dass sie dort verglichen mit anderen Familien überproportional vertreten war. 17 Familienmitglieder wurden Kleinräte, von denen wiederum acht zum Venner aufstiegen (u.a. ->, ->, ->, ->, ->, ->). Bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts gaben sie ihr Handwerk und Gewerbe auf (nebst Bäckern zählte die Familie einige Metzger und Gerber) und wandten sich dem Solddienst zu, ohne allerdings zu hohen Positionen zu gelangen, denn oft verliessen sie diesen schon früh wieder zugunsten einer politischen Karriere. Der soziale Aufstieg der Familie zeigte sich insbesondere im Erwerb der Herrschaft Saint-Christophe (Weiler bei Champvent) 1723, die sie bis 1798 behielt. Nachdem die Thormann in der Restaurationszeit zwei weitere Kleinräte, unter ihnen Friedrich (->), hervorgebracht hatten, zogen sie sich aus der Politik zurück und wandten sich vermehrt dem Handel und dem Bankenwesen oder wie der Berner Obergerichtspräsident Eduard (1855-1936) und der Strafrechtsprofessor Philipp (->) vor allem als Juristen und Ingenieure akademischen Berufen zu.